Vergiftet im Schullandheim
15 Kinder klagen auf einer Klassenfahrt über Magen-Darm-Probleme und werden in die Klinik gebracht.
Rosenheim - Nachts um zwei Uhr geht der Alarm in der Rettungsleitstelle ein: „Mehrere Kinder haben vermutlich eine Lebensmittelvergiftung.“ Zehn Rettungswagen und der Großraum-Rettungstransporter (GRTW) aus München rasen zum Einsatzort: Städtisches Schullandheim Maxhofen, Gemeinde Bruckmühl im Landkreis Rosenheim. 15 Kinder und ein Erwachsener werden vom Notarzt versorgt. Die Kinder, Schüler der Münchner Werner-von-Siemens-Realschule, haben Vergiftungserscheinungen. Sie leiden an Durchfall, übergeben sich und haben Fieber. Sie bekommen Infusionen. Danach werden die Erkrankten in die Krankenhäuser nach Rosenheim, Agatharied und München Harlaching gebracht. Die anderen 45 Schüler reisen sofort ab.
Franz-Xaver Heinritzi, Bürgermeister der Marktgemeinde, ist überrascht: „Das Landschulheim, das der Stadt München untersteht, hat eigentlich eine sehr gut Küche.“
Im Landschulheim Maxhofen wird viel Wert auf die Ernährung gelegt. Laut Internet-Selbstdarstellung sind die frisch zubereiteten Gerichte zu 90 Prozent ohne Konservierungsstoffe.
Zum Abendbrot gab es am Mittwochabend Brot und Käse. Aber im Schulheim sollen sich die Kinder den Norovirus nicht eingefangen haben. Vermutlich haben sie ihn sich schon in ihrer Münchner Schule zugezogen. Michael Fischer vom Landratsamt Rosenheim: „Dennoch wurden sicherheitshalber Lebensmittelproben aus dem Schulheim an das Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit gebracht.“
Eva-Maria Volland vom Münchner Schulreferat bestätigt, dass im Perlacher Schulzentrum, wo die Realschule untergebracht ist, bereits Viruserkrankungen bei den Schülern aufgetreten sind: „Die Quelle ist noch unklar. Die Untersuchungen laufen noch.“