Vergewaltigungsopfer (36) fängt Tatverdächtigen

An einem Abend im August soll ein Mann eine 36-Jährige im Botanischen Garten vergewaltigt haben. Wochen später sah die Frau ihren mutmaßlichen Peiniger zufällig am Hauptbahnhof und alarmierte die Polizei.
von  dpa/AZ

München – Das Opfer einer Vergewaltigung hat einen Monat nach dem Verbrechen den mutmaßlichen Täter auf der Straße wiedererkannt und ihn verfolgt. "Du bist der aus dem Park", habe sie ihm zugerufen, schilderte die Frau die Szene am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht. Er habe "ja" gesagt und sei gerannt, sie sei hinterher gelaufen und habe gleichzeitig die Polizei gerufen.

Der Festgenommene wird beschuldigt, am 2. August 2015 spätabends im Alten Botanischen Garten in der Münchner Innenstadt über das Opfer hergefallen zu sein.

Zwei bislang unbekannte Helfer hielten die 36-Jährige fest, während zwei weitere Wache standen. Die Frau konnte einem der Männer in die Hand beißen, der sie daraufhin los ließ. Als Passanten vorbei kamen, rannten die Angreifer davon. Die Zeugin hat damals keine Anzeige erstattet, sie habe sich "nichts davon versprochen".

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Am 4. September 2015 sah die Frau den Angeklagten am Hauptbahnhof und sorgte damit für dessen Festnahme.

Die Polizei setzte auch sie fest – die 36-Jährige war wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe für ein Drogendelikt zur Verbüßung der Ersatzfreiheitsstrafe ausgeschrieben.

Bei der Verhandlung bestritt der Angeklagte die Tat. Er sei verwechselt worden und habe für den Tattag ein Alibi.

Spuren gibt es nicht, zwischen der Anzeige der Vergewaltigung und der Tat war zu viel Zeit vergangen. Die Beweisaufnahme gestaltete sich als schwierig. Der Prozess, der innerhalb eines Tages abgeschlossen werden sollte, wurde verlängert. Es soll am Montag noch eine weitere Zeugin geladen werden.

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