Vergewaltigungs-Prozess in München: Straßenreiniger missbraucht Frau

Eine Frau steigt nach einer Partynacht im Münchner Osten in ein vermeintliches Taxi - und wird vergewaltigt. Der Täter schweigt zum Prozessauftakt.
John Schneider |
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Vor Prozessbeginn: Arif C. kommt in den Saal.
Daniel von Loeper Vor Prozessbeginn: Arif C. kommt in den Saal.

München - Diana R. (25, Name geändert) hat inzwischen geheiratet und ihr normales Leben wieder aufgenommen. Eine gute Nachricht, denn die junge Frau war im April 2017 in einem Wagen, den sie für ein reguläres Taxi hielt, vergewaltigt und schwer traumatisiert worden.

Der Fahrer Arif C. (42) hatte sie am frühen Morgen des 9. April nach einer durchzechten Nacht am Optimolgelände aufgenommen und nach Haar gefahren. Auf der Fahrt dorthin hat er laut Anklage die hilflose, weil sturzbetrunkene Frau vergewaltigt.

Diana R. merkte sich das Nummernschild des Wagens, sagte sich die Kombination auf dem ganzen Weg zur Polizei ständig vor, um sie nicht zu vergessen. Tatsächlich gelingt es der Polizei Arif C. als tatverdächtig zu ermitteln. Unter anderem soll seine DNA bei dem Opfer gefunden worden sein.

Depression: Diana R. weist sich in Klinik ein

Das Leiden von Diana R. geht weiter. Sie hat wochenlang Angst, alleine das Haus zu verlassen. Eine Freundin muss sie begleiten. Im Sommer zieht die Krankenschwester die Notbremse, geht für drei Monate wegen ihrer Depression und der Angststörung stationär in Therapie.

Ob die Tat ihre Beziehung belastet hat, wird Dianas Ehemann von Amtsrichter Vincent Mayr gefragt. „Es hat unsere Beziehung noch stärker gemacht“, antwortet der Mann.

Gerichtsmediziner Oliver Peschel hat einen wahrscheinlichen Alkoholwert von 1,99 Promille für Diana R. in der Tatnacht errechnet. Ein lebensgefährlicher Wert. Bei ihrer Freundin und dann im „Willenlos“ am Ostbahnhof hat sie acht oder neun Cocktails getrunken.

Das Opfer schlief auf der Fahrt ein

Diana R. hat Schwierigkeiten, sich an den Hergang zu erinnern. Ihr sei schlecht geworden, das weiß sie noch. Sie wollte nach Hause. Das Taxi, in das sie stieg, war aber keines. Arif C. ist kein Taxler, sondern Straßenreiniger. Sie übergab sich auf der Fahrt, hob Geld ab, schlief ein: „Erst als eine Person auf mir lag, schrillten die Alarmglocken.“

Arif C. schweigt zu den Vorwürfen. Der erste Anlauf, ihm den Prozess zu machen, war im Mai an fehlenden Zeugen und einem fehlenden Gutachten gescheitert. Auch am Dienstag gibt es kein Urteil. Im November soll es aber soweit sein.

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