Vergewaltigungs-Prozess in München: Aussage gegen Aussage

München - "Ich liebe sie." Seine Ex-Freundin habe freiwillig mit ihm Sex gehabt, sagt Fahad A. (21). Er ist sich offenbar keiner Schuld bewusst, kann nicht verstehen, warum er seit dem heutigen Montag auf der Anklagebank des Landgerichts Platz nehmen muss.
Der Vorwurf in der Anklage: Vergewaltigung. Die Ankläger sind davon überzeugt, dass der 21-Jährige die Frau acht Tage nach der Trennung zum Sex mit ihm gezwungen hat. Man hatte sich im November 2017 in der Wohnung des Onkels von Fahad A. getroffen. Sie wollte ihm seine Kamera und seine Jacke zurückgegeben.
Doch die Situation eskalierte. Nachdem die Frau ins Wohnzimmer gegangen war, eröffnete ihr der 21-Jährige laut Anklage, dass er die Wohnungstür abgesperrt und den Schlüssel an sich genommen habe.
Prozess in München: Vergewaltigung trotz heftiger Gegenwehr?
Sie setzte sich auf die Couch. Er versuchte, sie zu küssen und seine Hand unter ihr T-Shirt zu schieben. Sie wehrte ihn ab und erklärte ihm, dass er aufhören soll. Sie schrie und weinte. Doch laut Anklage blieb er unbeeindruckt und vergewaltigte sein Opfer trotz heftiger Gegenwehr.
Ihr Martyrium war aber noch nicht zu Ende. Fahad A. habe danach zu einem Taschenmesser gegriffen und es aufgeklappt. Dabei erklärte er der Frau, dass er sie und sich umbringen würde, wenn sie die Beziehung nicht wieder aufnehmen wolle. In Todesangst sei sie zum Schein darauf eingegangen. Eine Woche später drohte er, ein Nacktbild von ihr zu veröffentlichen, wenn sie zur Polizei gehe. Sie ging trotzdem. Der Prozess wird fortgesetzt.