Vergewaltigung im Vorraum einer Bank: Der Prozess

Im Vorraum einer Bank am Sendlinger Tor wird eine betrunkene Frau von zwei Männern missbraucht. Der Prozess.
von  John Schneider
Die beiden Angeklagten vor Gericht.
Die beiden Angeklagten vor Gericht. © jot

München - Die Bewegungen seien eindeutig gewesen, erinnern sich die Zeugen. Als die drei bemerkten wie sich da die beiden Männer an einer am Boden liegenden Frau zu schaffen machten, klopften sie gegen die Scheibe der Tür und betraten kurz darauf den Vorraum der Stadtsparkassen-Filiale am Sendlinger Tor. So wurde wohl noch Schlimmeres verhindert.

Die beiden mutmaßlichen Vergewaltiger sitzen am Freitag auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft wirft den 35 und 43 Jahre alten Männern vor, die Bewusstlosigkeit ihres Opfers ausgenutzt zu haben. Die dadurch völlig wehrlose Frau soll zuvor nicht nur viel Alkohol, sondern auch Cannabis und Beruhigungsmittel zu sich genommen haben.

Marius C. (35) rechtfertigt sich vor Gericht. Er habe die Frau vorher gefragt, ob sie mit ihm "sexuelle Handlungen" durchführen wolle. Dem Richter ist das zu schwammig. Er will es genauer wissen: "Was haben Sie genau gesagt? Und in welcher Sprache?" Marius C. überlegt und sagt dann: "Ich habe ,Do you want to sleep with me?’ gefragt." Die Frau habe daraufhin gelächelt und gesagt, dass sie zu dem Bank-Vorraum gehen sollten.

Der mitangeklagte Ovidiu M. hat sich laut Anklage ebenfalls der Vergewaltigung schuldig gemacht. Doch der Angeklagte bestreitet das. Er habe die Frau zwar berührt, aber keinen Sex mit ihr gehabt. In der Anklage steht etwas Anderes. Demnach soll der 43-Jährige mit einem Finger bei dem Opfer eingedrungen sein.

 

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