Vergewaltigung im E-Garten: Überfiel der Sex-Täter noch eine Frau?

Nach der Vergewaltigung im Englischen Garten: Die Polizei prüft einen Zusammenhang mit einer ähnlich brutalen Tat in Rosenheim.
von  Nina Job
Stundenlang suchte die Polizei im Englischen Garten nach Hinweisen auf den Täter.
Stundenlang suchte die Polizei im Englischen Garten nach Hinweisen auf den Täter. © Gaulke

München - Erst vor wenigen Tagen hat die Münchner Polizei Frauen davor gewarnt, in der Dunkelheit in einsamen Gegenden alleine zu joggen. Grund: Sie hält den Mann, der am 18. Dezember eine Joggerin in der Nähe der Emmeramsmühle im nördlichen Teil des Englischen Gartens vergewaltigt hat, für hochgefährlich. Er könne jederzeit wieder zuschlagen. Nun stellt sich heraus, dass derselbe Mann vermutlich schon einmal eine Frau in ein Waldstück gezerrt und brutal vergewaltigt hat.

Die Vorgehensweise des Täters aus dem Englischen Garten weist Ähnlichkeiten zu einer Vergewaltigung im November 2015 in Rosenheim auf. Die Münchner Mordkommission und die Kripo in Rosenheim arbeiten eng zusammen. „Ein möglicher Zusammenhang wird geprüft“, bestätigte die Polizei am Freitag. Beide Taten geschahen abends im Freien.

In beiden Fällen ließ der Täter die Frauen bewusstlos zurück

Der Fall in Rosenheim: Am 26. November 2015 ging eine 29-jährige, zierliche Frau gegen 19.30 Uhr auf dem Inndamm in Richtung Klinik, als sie in der Dunkelheit plötzlich hinterrücks von einem Mann angegriffen wurde. Der etwa 1,80 Meter große, dunkel gekleidete Täter zerrte die junge Frau mehrere hundert Meter in ein Waldstück zwischen Fußballplätzen und einem Übungsplatz des Technischen Hilfswerks. Dort misshandelte der Täter die Frau so sehr, dass sie bewusstlos wurde. Anschließend vergewaltigte er sie. Währenddessen trug er eine Gesichtsmaske, möglichweise eine Sturmhaube.

Obwohl am Tatort und am Opfer DNA-Spuren des Täters gefunden wurden und die Polizei 3.000 Euro Belohnung für Hinweise aussetzte, konnte der Täter bis heute weder gefasst noch identifiziert werden. Da der Vergewaltiger maskiert war, konnte ihn die Frau nur vage beschreiben.

Auch bei der brutalen Vergewaltigung in München war es bereits dunkel. Die Joggerin (45) lief am Sonntag, den 18. Dezember, zwischen 19.30 Uhr und 20.20 Uhr nördlich des Oberföhringer Stauwehrs im Bereich der Isarinsel St. Emmeram entlang, als sie von einem etwa 30 Jahre alten Mann in schwarzer Joggingkleidung angegriffen wurde. Der Mann trug außerdem eine dunkle Mütze. Er zerrte die Joggerin in ein Gebüsch und misshandelte sie so schwer, dass sie ohnmächtig wurde. Nach der Vergewaltigung ließ er die bewusstlose Frau hilflos in der Kälte zurück.

Weil für die Frau Lebensgefahr bestand, ermittelt die Mordkommission

Die 45-Jährige wachte glücklicherweise von allein wieder auf. Sie konnte sich bis bis zur Gaststätte Emmeramsmühle schleppen. Die Mitarbeiter holten sofort Hilfe. Sie verständigten einen Krankenwagen und die Polizei. Da die Frau in Lebensgefahr schwebte, ermittelt in München die Mordkommission.

Vergewaltigung im E-Garten: Tatort "eindeutig lokalisiert"

Auch in diesem Fall gibt es DNA-Spuren. „Wir prüfen, inwieweit die Fälle zusammenhängen“, sagte Polizeisprecher Thomas Baumann am Freitag. Die Täter-DNA aus beiden Fällen wird nun miteinander sowie mit anderen Fällen deutschland- und europaweit verglichen.

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