Vergewaltigung auf der Wiesn: Warnung vor Sex-Attacken

Allein am Wochenende wurden fünf Übergriffe bekannt. Die Polizei warnt Frauen davor, mit einer Wiesnbekanntschaft mitzugehen und rät, abgelegene Plätze und dunkle Ecken zu meiden.
von  Abendzeitung
Die Polizei warnt vor sexuellen Übergriffen auf der Wiesn
Die Polizei warnt vor sexuellen Übergriffen auf der Wiesn © Mike Schmalz

Allein am Wochenende wurden fünf Übergriffe bekannt. Die Polizei warnt Frauen davor, mit einer Wiesnbekanntschaft mitzugehen und rät, abgelegene Plätze und dunkle Ecken zu meiden.

Die Wiesnwache schlägt Alarm. Die Zahl sexueller Übergriffe auf dem Oktoberfest steigt stark an. Alleine am letzten Wochenende erstatteten fünf junge Frauen Anzeige bei der Polizei.

Die Stimmung ist ausgelassen, alle feiern und das Bier fließt in Strömen. Genau die Mischung ist es, die immer mehr Frauen zu Opfern werden lässt. So wie bei einer 26-Jährigen aus München. Im Schottenhamel lernte sie am Sonntagabend einen netten Mann kennen. Er lud sie ein, mit ihm draußen eine Zigarette zu rauchen. Bereitwillig folgte die 26-Jährige ihrem Wiesn-Flirt in eine angrenzende Grünanlage. Dort wurde der Kerl zudringlich, er versuchte die Münchnerin auszuziehen. Erst als ein Passant sich einmischte, flüchtetet der etwa 25 Jahre alte Täter.

„Keinesfalls sollte man mit seiner Wiesnbekanntschaft alleine mitgehen“, warnt Polizeisprecher Peter Reichl, „vor allem nicht in dunkle Ecken, abgelegene Bereiche oder in Parks.“ Zudem sollte man in Feierlaune nicht Handynummern oder die Adressen tauschen, rät Peter Reichl.

Der Alkohol lässt Frauen leichtsinnig werden, trübt ihr Urteilsvermögen und macht sie wehrlos. Wie eine 26-Jährige aus Australien, die am Sonntagabend auf dem Promillehügel ihren Rausch ausschlief. Ein 38-Jähriger aus dem norditalienischen Pogno nützte die Gelegenheit schamlos aus und fasste der Frau zwischen die Beine. Ein Münchner rief die Polizei. Der Italiener wurde festgenommen.

Eine 18-Jährige wurde am Sonntag auf einer Parkbank am Bavariaring von einem jungen Mann begrapscht und vergewaltigt. Die Münchnerin konnte sich im letzten Moment losreißen und zu einer Verkehrsstreife flüchten. Der 17 Jahre alte Täter entkam.

Erwischt wurde dagegen ein 30-jähriger Verkäufer, der eine Studentin vergewaltigte. Die Münchnerin hatte ihre Freundinnen aus den Augen verloren. Ihr Wiesn-Flirt lud sie in die Disco ein. Auf der Fahrt stoppte er in Sendling seinen Wagen und fiel über sein Opfer her. Die Studentin wehrte sich mit ganzer Kraft. Im letzten Moment konnte sie fliehen – nicht ohne sich das Kennzeichen zu merken. Der Täter wurde festgenommen.

Mitten auf der Wirtsbudenstraße wurde am späten Freitagabend eine 21-jährige Studentin zum Opfer. Der Täter fasst der Münchnerin unter den Rock und an den Busen, bevor er in der Menge verschwand.

Frauen, die sexuell belästigt wurden oder sonst in Not sind, melden sich am besten am „Security Point“, rät Christine Rudolf-Jilg, Sprecherin der Aktion„Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“. Bei der Anlaufstelle im Servicezentrum hinterm Schottenhamel hätten sich heuer schon ein Drittel mehr Frauen gemeldet als im Vorjahr. Bei acht von 70 Fällen war körperliche Gewalt im Spiel. Bei einer Studentin tat vermutlich jemand K.O.- Tropfen ins Glas.

rah, ah

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