Verein der Innenstadtwirte warnt: Bei 2G plus muss die Hälfte zusperren

Etwa die Hälfte der Wirte in der Münchner City will schließen, wenn die 2G-plus-Regel auch in Bayern kommt, sagt deren Vereinsvorsitzender.
von  Ruth Frömmer
Die Münchner Innenstadtwirte fürchten eine 2G-plus-Pflicht. (Symbolbild)
Die Münchner Innenstadtwirte fürchten eine 2G-plus-Pflicht. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - "Dass in der Gastronomie künftig flächendeckend 2G plus gelten soll, ist eine Katastrophe für unsere gebeutelte Branche", sagt Gregor Lemke, der Vorsitzende des Vereins der Münchner Innenstadtwirte.

Einmal mehr würden dem Gastgewerbe einseitige und drastische Verschärfungen auferlegt. Eine 2G-plus-Regelung, nach der nur noch Geimpfte mit einem zusätzlichen negativen Schnelltest oder Geboosterte Personen Zutritt zu den Lokalen erhalten, käme quasi einem Lockdown für die Branche gleich.

"Rechnet sich in keinster Weise: Betriebe müssten zusperren

Eine Blitzumfrage bei den 34 Mitgliedern des Vereins hat ergeben, dass über die Hälfte der Wirtshäuser und Cafés bei Einführung von 2G plus ihre Betriebe zusperren müssten. "Gerade jetzt in den ohnehin umsatzschwachen Monaten rechnet sich für viele Betriebe eine weitere Öffnung bei 2G plus wirtschaftlich leider in keinster Weise", so Lemke weiter.

Unverständnis bei den Wirten für neue Corona-Verschärfung

Bereits in der vergangenen Woche hatten Wirte ihr Unverständnis über eine Verschärfung der Corona-Regeln geäußert. Unter anderem Stephan Kuffler vom Spatenhaus ist enttäuscht von den Versäumnissen der Politik, die einige wenige Branchen nun ausbaden müssten. Und wenn 2G plus tatsächlich kommt? "Wir ziehen eine Schließung stark in Erwägung", so Kuffler.

Auch Rudi Kull, der unter anderem das Lokal Brenner betreibt, sagt: "So können wir nicht wirtschaftlich arbeiten." Im Falle einer 2G-plus-Regelung würde er aller Wahrscheinlichkeit nach zusperren. "Das Geschäft ist derzeit ohnehin sehr schwach", erklärt Kull der AZ. Die monatelangen Zwangsschließungen und das ausgefallene Weihnachtsgeschäft haben viele Betriebe in Existenznöte gebracht.

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