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Verdächtiger, Waffe, Festnahme: Polizei nennt neue Details zum Großeinsatz am Viktualienmarkt

Am Donnerstagnachmittag haben Passanten die Polizei alarmiert, weil sie aus einem Mietshaus am Viktualienmarkt verdächtige Geräusche gehört hatten. Die Polizei rückte mit 20 Streifenwagen aus und stürmte die Wohnung. In der Nacht wird der Mann festgenommen.
Victor Catalina,
Ralph Hub
Ralph Hub,
Michael Schleicher |
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Die Polizei ist mit 30 Streifenwagen vor Ort, auch das SEK ist da.
Die Polizei ist mit 30 Streifenwagen vor Ort, auch das SEK ist da. © Daniel von Loeper

Altstadt - Aus einem Mietshaus am Viktualienmarkt in der Nähe der Schrannenhalle waren am Donnerstagnachmittag, gegen 15.45 Uhr, verdächtige Geräusche zu hören. Passanten hielten sie für Schüsse und alarmierten daraufhin die Polizei.

Etwa 20 Streifenwagen riegelten einige Bereiche, die Freischankfläche beim Pschorr und das Hotel "Blauer Bock" weiträumig ab. Der Bus- und Autoverkehr wurde umgeleitet. Ein Polizeisprecher bestätigte am Donnerstag auf AZ-Anfrage eine "Bedrohungssituation", es gehe um eine "psychisch auffällige Person", die bereits polizeibekannt sei.

Der Bereich rund um den Viktualienmarkt ist großräumig abgesperrt.
Der Bereich rund um den Viktualienmarkt ist großräumig abgesperrt. © ruf

Bedrohung am Viktualienmarkt: SEK im Einsatz

Zunächst hieß es, ein Mann in der Prälat-Zistl-Straße bedrohe angeblich eine Person in einem Mietshaus, möglicherweise mit einer Schreckschusswaffe. Das SEK war vor Ort.

Am Abend hat die Polizei den Absperrbereich verkleinert.
Am Abend hat die Polizei den Absperrbereich verkleinert. © ruf

Gegen 18.45 Uhr stürmte die Polizei die Wohnung, doch der Gesuchte war nicht mehr da. Daraufhin suchten die Beamten das Gebäude sowie die angrenzende Umgebung ab. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend abermals.

Festnahme um 23.30 Uhr: Verdächtiger mittlerweile in der Klinik

Mittlerweile hat die Polizei weitere Details zum Vorfall bekannt gegeben. Demnach hatte es sich bei den verdächtigen Geräuschen tatsächlich um Schüsse gehandelt – jedoch nicht aus einer echten Waffe, sondern aus einer Softair-Pistole. Mit dieser schoss der Mann aus dem Fenster seiner Wohnung auf ein fahrendes Auto. Mindestens eins der Geschosse durchschlug dabei die Windschutzscheibe des Opel.

Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten zwar nicht den gesuchten Mann, dafür aber eine Softair-Pistole mit entsprechenden Geschossen. Laut Polizei komme sie als Tatwaffe in Betracht.

Gegen 23.30 Uhr kehrte der Mann schließlich zu seiner Wohnung zurück, wo er festgenommen wurde. Wie ein Polizeisprecher der AZ bereits am Freitagmorgen mitteilte, handelt es sich beim Verdächtigen um einen 30-Jährigen mit Wohnsitz in München, der bereits polizeibekannt ist. Außerdem liegen bei ihm "Hinweise auf eine psychische Erkrankung vor". Der Mann befindet sich mittlerweile in einer psychiatrischen Klinik.

Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie Verstößen gegen das Waffengesetz führt das Kommissariat 24 der Münchner Polizei.


Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111

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33 Kommentare
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  • Bluto am 05.05.2023 08:59 Uhr / Bewertung:

    Das Dilemma: Auf der einen Seite ist es nicht mehr vermittelbar, alle Menschen mit geistigen Defekten (formely known as Irre) "wegzusperren".
    Auf der anderen Seite bedeutet dies, tausende tickende Zeitbomben auf die Bevölkerung loszulassen und erst nachdem es Opfer gab zu reagieren.
    Und für die notwendige intensive Betreuung, die für diese Art des Vorgehens nötig wäre, fehlt das Geld!
    Also müssen wir wohl noch länger mit solchen Meldungen leben und dabei immer hoffen, dass die Betreffenden nicht zufällig noch irgend einer Minderheit angehören, der man das Ganze dann in die Schuhe schieben kann.

  • Analyst am 05.05.2023 09:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bluto

    Das Problem an der Sache ist die Tatsache das du und ich keinem in den Kopf schauen können um
    Nachzuschauen ob er noch richtig im Kopf ist,oder ein potenzieller Terrorist,bzw ein Psychopath ist.

  • Bluto am 05.05.2023 10:03 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Analyst

    Ganz ehrlich: Den Gestalten, denen ich mittlerweile bei fast jeder U-Bahnfahrt in München begegne, muss man nicht "In den Kopf" schauen um festzustellen, dass da die eine oder andere Murmel abgängig ist.
    Es ist tatsächlich aber schwer einzuschätzen, welche konkrete Gefahr von den Einzelnen ausgeht.
    Mir ist nur während Corona die Diskrepanz aufgefallen, wie schnell individuelle Freiheiten eingeschränkt werden, wenn es den Staat nichts kostet und wie sehr auf diese Freiheiten bestanden wird, wenn die Alternative das Ausgeben von Steuergeldern bedeuten würde.

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