Verdacht der Vorteilnahme: Münchner Polizist soll Geschenke angenommen haben
Nächster Skandal bei der Münchner Polizei? Nach wochenlangen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft zusammen mit Kriminalbeamten mehrere Objekte im Münchner Landkreis untersucht. Einem Polizeibeamten wird vorgeworfen, mehrfach Sachgeschenke angenommen zu haben.
München - Wird die Münchner Polizei erneut von einem Skandal erschüttert? Wie das Bayerische LKA mitteilt, wurden am Dienstag mehrere Objekte im Münchner Landkreis durchsucht.
Münchner Polizist soll Geschenke angenommen haben
Anlass der seit Wochen andauernden Ermittlungen ist der Verdacht der Vorteilsannahme gegen einen Polizeibeamten der PI Grünwald. Konkret wird diesem vorgeworfen, mehrfach Sachgeschenke angenommen zu haben, ohne dies seinen Vorgesetzten zu melden. Um welche Art von Geschenken es sich dabei handelte und welchen Wert diese haben, teilt das LKA nicht mit. Der Mann wurde mittlerweile suspendiert.
Schon Ende April ging laut der Mitteilung ein anonymes Schreiben beim Polizeipräsidium München ein, in dem diverse straf- und disziplinarrechtliche Vorwürfe gegen den Beamten erhoben wurden. Das Schreiben sei demzufolge umgehend geprüft worden, die Staatsanwaltschaft München I und das Bayerische Landeskriminalamt hätten außerdem Untersuchungen aufgenommen.
Polizei führt Hausdurchsuchungen durch
Im Zuge ebendieser Ermittlungen fanden dann am Dienstag diverse Hausdurchsuchungen statt: Neben den Arbeitsplätzen in der Polizeiinspektion wurde auch der Wohnsitz des Beschuldigten sowie möglicher Zeugen durchsucht.
Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä äußerte sich bereits zu dem Vorfall. "Wir als Polizeibeamte haben eine besondere Stellung in der Öffentlichkeit. In unserem Verhalten innerhalb und außerhalb des Dienstes haben wir darum auch besondere Verpflichtungen. Unser hoher Anspruch an Glaubwürdigkeit und Integrität veranlasst uns, diese Vorwürfe ernst zu nehmen und ihnen konsequent nachgehen zu lassen", teilte Andrä am Dienstag mit: "Die weiteren Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes bleiben nun abzuwarten. Die Münchner Polizei wird in jedem Fall alles tun, um die Ermittlungen zu unterstützen und die Vorwürfe restlos aufzuklären."
Nicht zum ersten Mal in diesem Jahr bringt ein Beamter die Polizei in Verruf. Mitte März wurde bekannt, dass eine Frau gegen einen Polizeisten eine Anzeige wegen Vergewaltigung erstattete. Diese wurde zwar fallen gelassen, auf einem im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmten Handy wurden dann aber antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Inhalte gefunden. Diese waren in einer Polizei-internen WhatsApp-Gruppe ausgetauscht worden. Im Zuge des Skandals wurden 14 Beamten suspendiert respektive versetzt.