Vaterstetten: Busfahrer setzt Jugendliche aus

Mitten in der Nacht setzt ein 52-Jähriger elf Schüler an der Ostumgehung A 99 aus. Manche der Abiturienten hatten nicht einmal Schuhe an an. Warum der Busfahrer ausflippte
von  Ralph Hub

Vaterstetten -  Keine Frage, Teenager können mal nerven. Doch dass man sie deshalb an der Autobahn aussetzt, das geht dann doch ein bisschen zu weit. So wie bei dem Busfahrer, der elf Abiturienten auf Abschlussfahrt am Rastplatz Vaterstetten stehen ließ.

Die 17 bis 19 Jahre alten Jugendlichen waren auf der Heimfahrt nach Stuttgart. An der Raststätte Vaterstetten legten sie am vergangenen Freitagabend kurz vor 22 Uhr eine Rast ein. Die Teenager stürmten den Schnellimbiss. Einige vergaßen darüber wohl die Zeit: Als sie zurückkamen, war ihr Bus weg.

Manche der Jugendlichen hatten nicht einmal Schuhe oder Handy dabei: Alles lag im Reisebus – und der fuhr bereits weiter in Richtung Stuttgart. Die gestrandeten Abiturienten baten eine Streife der Autobahnpolizei um Hilfe. Ein Team des Technischen Hilfswerks kümmerte sich um die Teenager.

Den Polizisten gelang es in der Zwischenzeit, den Busfahrer (52) auf dem Handy zu erreichen. Doch der Brandenburger zeigte sich stur. Er wolle nicht umkehren, sagte er. Einen „Denkzettel“ habe er seinen nervigen Passagieren verpassen wollen. Die Schüler seien nicht wie vereinbart pünktlich zurück am Parkplatz gewesen, deshalb sei er ohne die elf jungen Männer und Frauen losgefahren.

Nach knapp zwei Stunden kam der Bus schließlich doch zurück zu der Raststätte. Dem Busfahrer droht wegen seiner fragwürdigen Erziehungsmethoden Ärger. Er könnte im schlimmsten Fall seinen Busschein verlieren.

 

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