Vater und Sohn streiten Vergewaltigung von Studentin ab
Der Sohn soll vor den Augen seines Vaters eine holländische Studentin (21) vergewaltigt haben. Der Vorwurf sei frei erfunden, sagten nun die Angeklagten vor Gericht aus. Man habe in der Dusche einvernehmlichen Sex gehabt.
MÜNCHEN Kurz vor 9 Uhr, Saal B 177, Landgericht München I: Vater (47) und Sohn (21) werden aus der U-Haft zur Anklagebank geführt. Sie sprechen kein Wort miteinander. Sie wirken angespannt. Denn die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer: Der Sohn soll am Abend des 26. September 2007 in der Wohnung seines Vaters eine holländische Studentin (21) vergewaltigt haben. Der Vater, der die Holländerin an einer Tankstelle zu sich nach Hause zum Ausruhen eingeladen hatte, soll dabei zugeschaut haben.
Sohn und Vater bestreiten die Tat. Der Sohn, dessen Hobbys die Arbeit, das Auto und die Freundin sind, gab über seine Verteidigerin Catharina Dolleschel eine Erklärung ab: „Ich kam um 23.30 Uhr nach Hause, ging in die Küche. Da saß mein Vater mit der unbekannten Frau...“ Er soll bemerkt haben, dass die Studentin was von ihm wollte. Nach zwei Bier sei er ins Bad: „Ich gehe duschen.“ Plötzlich sei die Holländerin nackt vor ihm gestanden. Man habe in der Dusche einvernehmlichen Sex gehabt. Der Vater sei einmal reingekommen, habe gesagt: „Macht die Dusch nicht kaputt, sonst müsst ihr zahlen.“ Beim Abtrocknen habe sie ihn auf den Po gehauen. Er sei genervt gewesen. Als seine Erregung nachließ, habe sie gesagt: „Ich sei zu dumm zum Vögeln.“ Er sei in seiner „männliche Ehre“ gekränkt gewesen – und warf sie aus Wut nackt vor die Tür.
Der Vater, ein geschiedener Bäckermeister, äußerte sich über Anwalt Stephan Dinkel. Die Frau, die auf der Wiesn Streit mit ihrem Freund hatte, sei völlig übermüdet gewesen. „Ich bot ihr an, bei mir Kaffee zu trinken, um später ausgeruht nach Holland zu fahren.“ Auch der Vater sprach von „einvernehmlichem Sex“. Das Opfer wird am Mittwoch vernommen. th