Vanilla Lounge macht dicht: Wo Söder und die Stones Kaffee tranken
München - Aus, vorbei. Eine weitere Gastro-Institution gehört der Vergangenheit an: Die Vanilla Lounge an der Münchner Freiheit ist Corona-bedingt geschlossen - und es wird keine Wiedereröffnung geben.
Wegen Corona: Vanilla Lounge an der Münchner Freiheit muss schließen
"Schweren Herzens habe ich mich zu der Entscheidung durchgerungen, die Vanilla Lounge aufzugeben", sagt Gründer und Chef, Arash Zarrinkafsh, der AZ. Mit dem rührigen (nun Ex-)Wirt trauern zahlreiche Stammgäste, die ihr "zweites Wohnzimmer" verlieren. "Die vielen Anrufe und Mails mit Bedauern, Dank und Zuspruch bedeuten mir viel", so Zarrinkafsh.
Der Grund für das Ende: die Corona-Pandemie und ihre Folgen, die der Gastronomie stark zusetzen. Arash Zarrinkafsh beklagt, dass zugesagte Hilfen zu lange dauerten: "Man fühlt sich alleingelassen." Fest steht, der 48-Jährige musste die Reißleine ziehen, sonst hätte ihn sein Unternehmen "in den Ruin getrieben".
Söder und die Stones: Ein bunt gemischtes Publikum
Eröffnet hatte der Münchner Szenekenner sein Bar-Restaurant im Haus Ecke Leopold-/Herzogstraße 2003, kurz danach saßen eines Morgens nach ihrem Konzert sogar die Rolling Stones hier beim Frühstücken. Von Anfang an war das Lokal bei prominenten und nicht-prominenten Gästen angesagt. Ob Konstantin Wecker und Ron Williams oder FC Bayern-Stars: In der Vanilla Lounge fühlte sich ein bunt gemischtes Publikum wohl - auch Ministerpräsident Markus Söder. "Er trank bei uns oft einen Cappuccino", erzählt Zarrinkafsh.

Wie seine berufliche Zukunft aussehen wird, kann er noch nicht sagen. Aus der Vanilla Lounge jedenfalls wird ein vietnamesischer Street-food-Laden, ein weiteres Chi Thu der höchst eifrigen Gastro-Familie Tran. Die Leopoldstraße bekommt somit ihr nächstes "Filial-Objekt", individuelle Gastronomie stirbt zusehens.