Vandalismus Bus und Bahn: Bezahlen müssen die Fahrgäste

MÜNCHEN - Aufgeschnittene Sitze, zerkratzte Scheiben und bemalte Züge: Durch Vandalismus entstanden 2009 in U-Bahn, Bus und Tram Millionenschäden. Doch im Jahr zuvor war es noch schlimmer.
Andere richten es an – und den Preis bezahlen müssen am Ende die Fahrgäste: Vandalismus in U–Bahn, Bus und Tram. Auch im vergangenen Jahr ist dadurch in München ein Schaden von rund 1,93 Millionen entstanden. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2008.
Da hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) noch Schäden in Höhe von 2,27 Millionen Euro zu beklagen. Besonders häufig lassen Vandalen ihre Zerstörungswut in U-Bahnzügen und an U-Bahnstationen raus. Hier entstanden drei Viertel der Kosten.
Dabei ging die Zahl an Schmierereien an den Zügen zurück. Zerschlitzte Sitze, zerkratzte Fensterscheiben, beschädigte Rolltreppen und durch Aufkleber verunstaltete Einrichtungen gehören nach wie vor zum Erscheinungsbild.
Bei Bus und Tram ging die Gesamtschadenssumme im Vergleich zu 2008 um 340 000 Euro zurück. Für MVG-Chef Herbert König ist das trotzdem kein Grund zur Entwarnung. „Sie liegt damit immer noch in der Bandbreite der vergangenen acht Jahre.“ Im Kampf gegen den Vandalismus baut König auf Prävention. „Der weitere Ausbau der Videoüberwachung, der zielgerichtete Einsatz der U-Bahnwache und das möglichst schnelle Beseitigen von Schäden hatten einen positiven Effekt. Wir hoffen im Interesse aller Fahrgäste, die das bezahlen müssen, auf eine Trendumkehr.“
Vandalismus ist Sachbeschädigung, kein Kavaliersdelikt. Daher geht die MVG hart gegen die Verursacher vor und stellte im vergangenen Jahr 1500 Strafanträge. Mehr als 300 Täter konnten insgesamt ermittelt werden. Den Fahrgästen bringt das wenig. Der Großteil der entstandenen Kosten für die Beseitigung der Schäden muss aus Fahrgeldeinnahmen finanziert werden. dur