Vandalen verwüsten Schulzentrum in Taufkirchen

München - Das Schul-Skelett hat nur noch einen Arm und keinen Kopf mehr, sämtliche Computer sind zertrümmert, von den Instrumenten, darunter eine Gitarre und eine Geige, ist nur noch Kleinholz übrig. Und sogar vor den Bastelarbeiten der Grundschüler machten die Eindringlinge nicht Halt. Mit unfassbarer Zerstörungswut haben Vandalen vergangene Woche in der Grundschule am Wald in Taufkirchen (Kreis München) gewütet. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 200 000 Euro. Die Täter konnten unerkannt entkommen.
Sie müssen irgendwann zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagfrüh über einen Notausgang im ersten Stock in das Gebäude eingedrungen sein. Mit Werkzeugen, die sie im Schulhaus vorfanden, schlugen sie alles kurz und klein – sogar Sicherheitsglas. Am hemmunglosesten tobten sich die Täter im Lehrerzimmer aus. Auch Feuer versuchten sie zu legen – allerdings erfolglos. Der Brand ging wieder aus.
Als der Hausmeister am Freitagmorgen in die Schule kam, fand er das Chaos vor. Alle, die sich anschließend selbst ein Bild machten, konnten kaum glauben, was sie da sahen. Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos) machte seiner Fassungslosigkeit auf Facebook Luft: „Der Vandalismus und die Zerstörung sind in einem unglaublichen Umfang“, schrieb er. „Was sind das für kranke Kreaturen, die sich so in einer Grundschule austoben?“ Ob die Schule bis zum Beginn des neuen Schuljahres am 15. September aufgeräumt und alle Schäden repariert werden könnten, sei ungewiss.
Der Einbruch, bei dem auch die Kasse des Hausmeisters mit rund 200 Euro geplündert wurde, war bereits der zweite innerhalb weniger Tage. In der Nacht zum Dienstag waren Rowdys ins Schulhaus eingedrungen und hatten Vitrinen eingeschlagen, Polster aufgeschlitzt und Gips verschmiert. Der Schaden hielt sich bei dieser Tat noch in Grenzen, die Polizei vermutete eher einen Schülerstreich. Bei der zweiten Tat hingegen ist sich der örtliche Polizeichef Stefan Schraut sicher: „Das waren definitiv keine kleinen Kinder!