Vandalen sollen zur Rechenschaft gezogen werden
München - In einer Pressemittelung erklärte der Verband, dass die Vandalen, "sofern man ihnen habhaft werden konnte, zur Rechenschaft gezogen werden müssen." Insgesamt zeigte sich der Sprecher der "Aktion Münchner Fahrgäste" Andreas Nagel allerdings zufrieden mit dem Ablauf des "Abschiedstrinkens":
"Wir sind froh, daß das MVV-Abschiedstrinken einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. Die Gefahren, die der Bahnverkehr mit sich bringt, dürfen einfach nicht unterschätzt werden, wenn man diesem System nicht mit dem notwendigen Respekt begegnet. Wir danken allen Mitarbeitern von Bahn und Polizei, daß sie besonnen und überlegt den Bahnbetrieb aufrecht erhalten haben. Allerdings ist die S-Bahn ein unverzichtbares Verkehrsmittel für einen sicheren Nachhauseweg aber als Partyzone außerhalb von Sonderzügen doch eher wenig geeignet."
Die Aktion mehrerer tausend Menschen, die sich über das Social Media-Portal facebook vor dem Hintergrund des seit Sonntag in Kraft getretenen Alkoholverbot zum "S-Bahn-Saufen" verabredet hatten, hatte am Samstagabend Sachschäden von mehr als 100.000 Euro in den S-Bahnen und mehrere Stunden Verspätung im MVV-Fahrplan nach sich gezogen.
Der Fahrgastverband betonte allerdings, dass das "Abschiedstrinken" ohne Personenschäden oder einen Systemzusammenbruch der S-Bahn endete. Er beschrieb die überwiegend jugendlichen Teilnehmer als "sehr kommunikationsbereit und einsichtig":
"In einem vernünftigen Ton vorgetragene Bitten oder Hinweise wurden angenommen und befolgt. Sehr viele haben sich auch eine MVV-Tageskarte gekauft, wenn sie nicht schon vorher Stammkunden des MVV waren."
Der Fahrgastverband dankt in einer offiziellen Pressemitteilung auch den Mitarbeitern der Werkstätten, die nun mit der Instandsetzung und Reparatur der beschädigten Züge und Anlagen befasst sind.
"Für Übergriffe auf Lokführer, Sicherheitskräfte und andere Mitarbeiter habe ich überhaupt kein Verständnis. Gewalt läßt sich durch gar nichts rechtfertigen. Grundsätzlich müssen wir uns als Gesellschaft fragen, wie wir mit Alkohol umgehen und vermehrt dafür sorgen, daß Gewalt gegen Personen und Sachen tabu bleibt", ergänzte Sprecher Nagel.
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