Vandalen: 2 Millionen Euro Schaden bei MVG

Aufgeschlitzte Sitze, zerkratzte Fensterscheiben und zerschmetterte Trennwände: Die blinde Zerstörungswut bei U-Bahn, Bus und Tram nimmt wieder zu – trotz Videoüberwachung.
München - Letztes Jahr hoffte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) noch auf eine Trendwende. Die Kosten für Vandalismus-Schäden in ihren Fahrzeugen und Bahnhöfen war nach Jahren des stetigen Anstiegs deutlich zurück gegangen. Jetzt macht sich allerdings Ernüchterung breit: Die Schadenssumme für 2010 ist wieder kräftig gestiegen – auf insgesamt gut zwei Millionen Euro.
2,27 Millionen Euro mussten noch 2008 für die Beseitigung der Folgen blinder Zerstörungswut ausgegeben werden. 2009 waren dann etwa 1,93 Millionen fällig. Jetzt also wieder ein deutlicher Anstieg um rund vier Prozent. Und das trotz ausgeweiteter Video-Überwachung von Zügen und Bahnhofs-Anlagen.
Die Aufteilung der Schadenssumme und -fälle ist ähnlich wie in den Jahren zuvor. Der Löwenanteil von 75 Prozent entfiel auf die U-Bahn: zerschlitzte Sitzbezüge, verschmierte und verkratzte Fenster, zerschmetterte Trennscheiben, um nur einige der Zerstörungs-Ziele zu nennen.
„Die Schäden an Bussen und Trambahnen beliefen sich auf knapp 350<TH>000 Euro“, bilanziert ein MVG-Sprecher. Schäden an Automaten und Rolltreppen machten etwa 90<TH>000 Euro aus.
Die Hoffnung stirbt zuletzt – das bedeutet in diesem Fall, dass die MVG große Hoffnungen in den weiteren Ausbau der Video-Überwachung setzt. 2010 ging die Zahl der Vandalismusfälle nur in den überwachten Bereichen zurück. Allerdings setzt Verkehrsbetriebe-Chef Herbert König auch auf den „zielgerichteten Einsatz der U-Bahnwache und die Strategie der schnellen Beseitigung von Vandalismusschäden“.
Und auf aufmerksame Passagiere, die Fälle von Zerstörungswut schnell melden. Schon im eigenen Interesse. Schließlich werden die Kosten für Vandalismus auf die Fahrpreise umgelegt.
Behinderungen bei S- und U-Bahn
Am Pfingstwochenende müssen sich die Fahrgäste auf massive Behinderungen einstellen. Auf der S-Bahn-Stammstrecke geht bis zum 14. Juni, 4.15 Uhr, nichts mehr (AZ berichtete):
- Die S1 Freising/Flughafen fährt ab Moosach ohne Halt zum Hauptbahnhof.
- Die S2 Petershausen fährt ab Obermenzing ohne Halt zum Hauptbahnhof.
- S3 Mammendorf und S4 Geltendorf enden und beginnen in Pasing.
- Die S6 Tutzing fährt ab Pasing ohne Halt zum Hauptbahnhof.
- Die S7 Wolfratshausen fährt ohne Halt an der Hackerbrücke zum Hauptbahnhof.
- Die S8 Herrsching wechselt ab Pasing auf den Südring zum Ostbahnhof.
- S2 Erding, S4 Ebersberg, S7 Kreuzstraße und S3 Holzkirchen enden und beginnen am Ostbahnhof.
- Wegen Gleisarbeiten kommt es bis 26. Juni bei der U6 zwischen Studentenstadt und Freimann zu Behinderungen.