„Vampir-Räuber“ überfällt Tankstelle - Opfer hat Albträume

Ein verkleideter Junkie überfällt eine Tankstelle und will sich mit der Beute Drogen kaufen – das Opfer leidet lange unter Albträumen: Jede Nacht kehrte der Vampir mit der Pistole in der Hand im Traum zurück.
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Corpus delicti: Die Vampirmaske des Räubers.
John Schneider Corpus delicti: Die Vampirmaske des Räubers.

Ein verkleideter Junkie überfällt eine Tankstelle und will sich mit der Beute Drogen kaufen – das Opfer leidet lange unter Albträumen: Jede Nacht kehrte der Vampir mit der Pistole in der Hand im Traum zurück.

MÜNCHEN Es war Fasching, deswegen fiel die Maske nicht weiter auf. Als Vampir verkleidet mit langem schwarzen Mantel und schwarzen Handschuhen überfiel der heute 23-jährige Nikolaos S. am 9.Februar 2007 in Karlsfeld eine Tankstelle. Seine Spielzeugzeugpistole sah täuschend echt aus. Mit ihr bedrohte er die Verkäuferin Rosemarie E. (47), griff in die Kasse und erbeutete 800 Euro.

Die Verkäuferin litt danach lange unter der Tat. Jede Nacht kehrte der Vampir mit der Pistole in der Hand in ihren Träumen zurück. Zwei Wochen lang musste sie sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen.

Laut Anklage hatte NikolaosS. in den frühen Morgenstunden des 9. Februar den Moment genutzt, als die Verkäuferin den Verkaufsladen öffnete, um Wasser in Eimer und Kannen an der Tankstelle aufzufüllen. Der maskierte Mann schlich in den Verkehrsraum und bedrohte die Frau bei ihrer Rückkehr mit der Pistole. „Du Drecksau, tu das Geld raus!“, schrie der „Vampir“. Rosemarie E. hatte in dem Moment so eine Angst, dass es ihr nicht einmal gelang, die Kasse zu öffnen. Der Vampir-Räuber schlug mehrfach selbst mit der Faust auf die Kasse – bis sie aufsprang.

Dabei ging ein Teil der Tresenplatte zu Bruch. Nachdem er sich das Geld geschnappt hatte, rannte Nikolaos S. über eine Wiese davon. Plastikpistole, Handschuhe und Vampirmaske ließ er zurück. Ein verhängnisvoller Fehler.

Denn im Zuge einer Fahndung im Drogenmilieu ging der 23-Jährige den Ermittlern ins Netz. Mit Hilfe der zurückgelassenen Gegenstände konnten die Ermittler seine DNA mit der des Vampir-Räubers von Karlsfeld vergleichen – Volltreffer.

Vor Gericht erklärte Nikolaos S., der auch wegen Drogenhandels angeklagt ist, dass er vor der Tat Alkohol und Drogen konsumiert hatte. Die Beute habe er für weitere Drogenkäufe gebraucht.

Der Prozess wird fortgesetzt. jot

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