Valentinstag mit der Familie
Von Erol Sander*
Wenn ich mal nicht arbeite am Wochenende, freue ich mich immer auf Freitag, 14 Uhr. Dann kommt mein Sohn Marlon (10) aus der Schule und wir sind alle vereint: er, sein Bruder Elyas (2), meine Frau Caroline (37) und ich. Jeder Tag mit der Familie ist für mich wie Valentinstag, da muss ich dann auch nichts Besonderes unternehmen. Mir reicht es, wenn meine Kinder gesund sind und um mich herumhopsen.
Im Lehel haben wir eine schöne Wohnküche, in der wir je nach Laune kochen. Wir haben zuhause aber auch eine fantastische Home-Entertainment-Anlage und können uns Filme wie „Avatar“ in 3D anschauen. Oder wir gehen shoppen, ins Restaurant oder in den Zirkus – Hauptsache, wir unternehmen etwas zusammen.
Wir haben drei Kinos, in die es uns immer wieder zieht. Die Museum Lichtspiele zeigen Filme, die man sonst fast nirgends zu sehen bekommt. Ins Mathäser gehen wir, wenn es bombastisch sein soll und das Cinema pickt sich immer die besten Streifen heraus und zeigt sie in der Originalversion. Ich liebe das ja, denn nur im Original wirken die Emotionen echt, die Schauspieler zu vermitteln versuchen.
Der Freitag ist bei uns so ein wichtiger Tag, weil unter der Woche jeder sein eigenes Programm hat. Selbst der Samstag ist in der Regel verplant: Marlon geht zum Tennis und Papa muss zum Fußball, wenn der FC Bayern ein Heimspiel hat. Ich bin ein Riesen-Fan und habe Dauerkarten.
Nach einem schönen Freitag schlafen wir aber erst einmal aus, befreit von jedem Zwang. Wobei der Elyas natürlich sehr früh aufsteht und meine Frau und mich auf Trab hält. Wir frühstücken gemeinsam und gehen dann vielleicht mit Shemsa und Massai im Englischen Garten spazieren, unseren Rhodesian Ridgebacks, afrikanischen Jagdhunden.
Zum Essen gehen wir abends ab und zu auf eine schnelle Pizza ins Riva an der Münchner Freiheit. Ich mag auch die Osteria Italiana in der Schellingstraße oder den Käfer sehr gerne, am liebsten aber bin ich im Il Borgo in der Georgenstraße. Hier gehe ich seit 28 Jahren ein und aus.
Der Sonntag ist dazu da, noch ein wenig zu entspannen – und ich finde es toll, dass wir uns in Deutschland diesen Tag generell schützen. Für uns bleibt da zum Beispiel Zeit, eine Ausstellung im Haus der Kunst zu besuchen oder in die Berge zu fahren.
Weihnachten haben wir mit der Familie meiner Frau in den französischen Alpen verbracht. An Silvester sind wir aber eigentlich immer in München. Diesmal feiern wir wohl bei einem alten Internatskameraden von mir. Dort können wir es richtig krachen lassen und nerven niemanden.
* Der Schauspieler Erol Sander (44) ist einem größeren Publikum etwa als Kommissar Özkan in der Serie „Mordkommission Istanbul“ bekannt.