„Valentin-Zentrum ins 60er-Stadion“
MÜNCHEN - Der Münchner Schriftsteller Alfons Schweiggert fordert eine Event-Arena, um den großen Querdenker in allen Facetten präsentieren zu können - als Ergänzung zum Valentin-Museum.
Ist sie nur ein ein Faschingsscherz – oder tatsächlich ernst gemeint? Auf den ersten Blick wirkt die Forderung von Alfons Schweiggert jedenfalls fast so skurril wie die Sprüche von Münchens berühmtestem Querdenker: Der Schriftsteller und Gründungsmitglied der Karl Valentin-Gesellschaft will das 60er-Stadion in ein Valentin-Zentrum umbauen. Er fordert entsprechende Initiativen von OB Christian Ude: „Endlich kann die Stadt München zeigen, was ihr Karl Valentin wirklich wert ist.“
Schweiggert ging bei seiner Forderung allerdings von nicht ganz aktuellen Voraussetzungen aus. Das Stadion auf Giesings Höhen sei „seit langem ungenutzt“, erklärte er zunächst. Dabei ist das schiere Gegenteil der Fall: Mit bis zu 90 Spielen pro Saison gehört das 60er laut Sportamt zu den „am intensivsten genutzten Spielstätten“ – und zwar bundesweit. Und erst Anfang Dezember stimmte der Stadtrat für eine 10,28 Millionen Euro teure, drittligataugliche Grundsanierung der traditionsreichen Spielstätte – für „zehn Jahre plus X“.
"Wir wollen provozieren - damit München aufwacht"
Aber Valentin-Fan Schweiggert ist ja flexibel. „Es wäre schön, wenn sich bei der viel diskutierten Um- und Neugestaltung des Sechziger-Stadions diesbezüglich überraschend eine Möglichkeit auf diesem Gelände oder an dessen Rand bietet“, erklärt er tags darauf. Und mit der Möglichkeit meint er natürlich den Bau eines großen Valentin-Zentrums.
Letztlich, so sagt der Schriftsteller, gehe es ihm und seinen Mitstreitern mit ihrem Vorstoß darum, zu provozieren und eine Diskussion anzustoßen. „München hat viel verschlafen“, so Schweiggert. Ein Zentrum für den „größsten Künstler“ der Stadt ist für ihn überfällig.
Und warum gerade im Grünwalder Stadion? „Weil dann die 60 000 Besucher nach jedem Spiel durch das Valentin-Zentrum geschleust werden können, was eine hohe Besucherzahl garantieren würde.“
Mit den 60 000 Besuchern liegt Schweiggert schon wieder knapp daneben: Derzeit passen exakt 10 240 Zuschauer ins Stadion.
Rudolf Huber