Urteil in München: Frau eingesperrt und mehrmals vergewaltigt

Der geständige Täter wird zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Opfer leide noch heute, sei schreckhaft und habe Panikattacken, heißt es im Prozess.
von  John Schneider, dpa
Zwei Monate soll der Mann die Frau in Ägypten in eine Wohnung eingesperrt und misshandelt haben. Nun wurde der 37-Jährige in München verurteilt.
Zwei Monate soll der Mann die Frau in Ägypten in eine Wohnung eingesperrt und misshandelt haben. Nun wurde der 37-Jährige in München verurteilt. © Sven Hoppe/dpa

München - Ein Großteil des Prozesses am Landgericht München hat sich hinter verschlossenen Türen abgespielt. Zunächst wurde das Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit befragt, später mussten deswegen auch die Plädoyers ohne Öffentlichkeit gehalten werden.

37-Jähriger in München unter anderem wegen mehrfacher Vergewaltigung verurteilt

Zum Urteil am Dienstag durften Zuschauer und Berichterstatter aber wieder mit dabei sein. Und sie hörten, dass der geständige Angeklagte (37) zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt wurde.

Zur Überzeugung des Gerichtes hat sich der 37-Jährige gegenüber seiner Freundin (33) der mehrfachen Vergewaltigung, gefährlichen Körperverletzung und schweren Freiheitsberaubung schuldig gemacht. Er muss seinem Opfer außerdem mehr als 40.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Vorsitzende Richterin über das Opfer: "Die Taten hatten zur Folge, dass ihr Vertrauen erschüttert ist"

Die junge Frau war vor acht Jahren nach Hurghada ans Rote Meer gereist, um sich dort mit ihrer Internet-Liebe ein gemeinsames Leben aufzubauen.

Doch aus dem Traum wurde nach nur einer Woche in Ägypten ein Albtraum. Zwei Monate lang sperrte der Mann die Frau bis zu ihrer Befreiung durch das Bundeskriminalamt und ägyptischer Polizei in einer Wohnung ein, misshandelte und vergewaltigte sie.

Sie leide noch heute, sei schreckhaft, habe Verfolgungsangst und Panikattacken. "Sie brauchte circa ein Jahr, um sich wieder rauszutrauen", sagte die Vorsitzende Richterin: "Die Taten hatten zur Folge, dass ihr Vertrauen erschüttert ist."

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