Urnenplatten vom Friedhof geklaut
München/Heimstetten - Auch Respekt vor den Toten kann den Mnn nicht stoppen: Der 39-Jährige hat vor genau vier Jahren auf dem Friedhof in Heimstetten 50 gravierte und 21 ungravierte Messingurnenplatten abgeschraubt und weggeschafft.
Der Fall sorgte in Heimstetten damals für großes Entsetzen angesichts der Pietätlosigkeit des Täters.
Doch das ist bei weitem nicht alles, was dem Grabschänder im Prozess vor dem Münchner Landgericht vorgeworfen wird: Er schlug die Scheiben von Autos ein, um sich im Inneren zu bedienen. Mit einer so erbeuteten Kreditkarte versuchte er zudem, Geld abzuheben.
Das Vorhaben scheiterte aber, weil er die korrekte Pin-Nummer nicht wusste. Auch der Versuch, gestohlene Bayern-Lose einzulösen, scheiterte an einem aufmerksamen Kioskbesitzer in Ebersberg.
Sein größter Coup: Im August 2011 brach er in zwei Wohnungen in Moosach ein. Laut Anklage fielen ihm dabei in einer Wohnung 5000 Euro in die Hände. Zudem nahm er dort einen MP3-Player, Briefmarken, Handys und zwei Postsparbücher mit.
In der anderen Wohnung fand der Einbrecher 5000 Euro Bargeld in einem Tresor sowie einen Schreckschussrevolver, ein Handy und Wohnungsschlüssel. Der vorbestrafte Kfz-Meister hat die Taten zugegeben.
Für die Urnenplatten kassierte er knapp 1600 Euro bei einem Rohstoffhändler. Um nicht sofort aufzufliegen, hatte er die gravierten Platten verklebt, so dass die Inschriften nicht zu sehen waren.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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