Unwetterwarnung: Über München braut sich was zusammen

München, Freimann, heute morgen um 7.18 Uhr: Wie eine gigantische Walze rollt eine Wolke über Münchens Horizont. Doch die mysteriöse Wolkenwalze ist erst der Anfang: Es werden heftige Unwetter erwartet.
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Diese Wolkenwalze entdeckte Cornelia Worbs am Himmel über München.
Cornelia Worbs Diese Wolkenwalze entdeckte Cornelia Worbs am Himmel über München.

MÜNCHEN - München, Freimann, heute morgen um 7.18 Uhr: Wie eine gigantische Walze rollt eine Wolke über Münchens Horizont. Doch die mysteriöse Wolkenwalze ist erst der Anfang: Es werden heftige Unwetter erwartet.

Die Walze, die Freitagfrüh über München hinwegfegte, ähnelte einem horizontalen Tornado. Doch die breite Wolke sah gefährlicher aus als sie war. München blieb zumindest tagsüber von Unwetterschäden noch weitgehend verschont.

Umgestürzte Bäume in Ottobrunn und Höhenkirchen sorgten auf den Gleisen der S6 allerdings für Behinderungen. Von 10.02 Uhr bis 11.53 Uhr blieb die Strecke von Aying bis Neubiberg gesperrt. Die Züge wendeten in Neubiberg und Aying, dazwischen wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ähnliche Behinderungen durch Sturmschäden und umgestürzte Bäume meldete die Bahn auch aus dem Raum Mühldorf.

Schlechte Aussichten auch für die vielen Feste, die an diesem Wochenende in Bayern stattfinden sollen. In Regensburg warnten die Veranstalter der Thurn-und-Taxis-Schloss-Festpiele beispielsweise ihre Gäste: „Wir können kein gutes Wetter garantieren, also sollten die Besucher Regenkleidung anziehen, da wir keine Unterkunft für 3000 Personen haben.“

Augenzeuge der Wolkenwalze wurde AZ-Leser Wolfgang Gerum. Er hat uns freundlicherweise dieses Video zur Verfügung gestellt.

Die Walze im Video

Auch in München sollte es in der Nacht zu Samstag noch einmal heftig regnen. Die Unwetterzentrale warnt sogar vor Starkregen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter. Michael Bacher, Meteorologe von Meteomedia: „Eine Gewitterfront rollt auf Bayern zu. Kritisch wird es vor allem an der bayerischen Grenze zu Baden-Württemberg. Hier ist auch mit Überflutungen zu rechnen.“ Ob München von den Wassermassen noch voll erwischt wird, lasse sich aber nur schwer vorhersagen.

Immerhin: Dass München von Sturmböen getroffen wird, glaubt Meteorologe Bacher nicht mehr. Im Gegensatz zur Unwetterzentrale, die Vorwarnung für Sturm mit Böen bis zu 115 Kilometern Windgeschwindigkeit in München ausgibt. Zwar hatte man auch bei Meteomedia am Vortag noch derartige Prognosen: „Die neuesten Modelle gehen aber nur noch von stürmischem Wind mit 50 bis 60 Kilometern Windgeschwindigkeit aus.“

Am Samstag wird es dann in München nass, windig und wolkenreich, sagt Bacher voraus. Hoffnung macht da allein der Sonntag: „Der wird freundlicher als der Samstag, trockener und mit mehr Sonne, aber immer noch mit spürbarem Wind.“

Die spektakuläre graue Walze, die am Freitag über München zu sehen war, ist übrigens eine erste Vorbotin der nahenden Gewitterfront. Mit einem Tornado hat sie aber nichts zu tun. Die tiefe walzenförmige, um ihre horizontale Achse rotierende Böenwalze trägt diesen Namen laut Deutschem Wetterdienst, weil es so erscheint, als würde sie über den Himmel rollen und sich dabei um eine horizontale Achse drehen. Böenwalzen oder Roll Clouds sind eher selten. jot/tas

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