Untersuchung vor dem Oktoberfest: Tester finden wieder Glyphosat im Bier

Glyphosat im Bier - kurz vor dem Start des Oktoberfests haben Umweltschützer aus München eine neue Untersuchung dazu herausgegeben. Der Unkrautvernichter ist immer noch in vielen Bieren nachweisbar - der Wert aber deutlich gesunken.
Bettina Funk |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die gute Nachricht: Die Glyphosat-Werte sind deutlich gesunken. Aber das Mittel ist noch nachweisbar.
dpa Die gute Nachricht: Die Glyphosat-Werte sind deutlich gesunken. Aber das Mittel ist noch nachweisbar.

München - Für Trinkwasser liegt der vorsorgliche Grenzwert an Rückständen des Unkrautvernichters Glyphosat bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. In einer gestern veröffentlichten Studie liegt der Spitzenwert bei Bieren jedoch bei 5,1 Mikrogramm pro Liter.

Vor anderthalb Jahren fand das Umweltinstitut München erhebliche Mengen des Unkrautvernichters Glyphosat in den 14 beliebtesten Bieren Deutschlands. Nun hat das Umweltinstitut in einer zweiten Studie dieselben Biersorten erneut getestet und die Werte sind deutlich gesunken. Der höchste gemessene Wert 2016 lag bei 29,7 Mikrogramm pro Liter. Dieses Jahr ist er mit 5,1 Mikrogramm pro Liter deutlich niedriger.

Der Unkrautvernichter könnte auch krebserregend sein

Hasseröder, der Spitzenreiter aus dem letzten Jahr, hat mit einem Durchschnitt von 0,7 Mikrogramm pro Liter die Rückstände deutlich reduziert.

Besonders gut schneiden die bayerischen Biere ab. Die Rückstandsgehalte im Paulaner und Erdinger Weißbier sowie im Augustiner Hellen mit 0,3 bis 0,4 Mikrogramm pro Liter sind vergleichsweise gering.

Doch wie gelangt Glyphosat überhaupt ins Bier? Laut Umweltinstitut kommt dafür nur das Malz in Frage. Das wird aus Gerste oder Weizen hergestellt und im konventionellen Getreideanbau ist der Einsatz von Glyphosat in großen Mengen die Regel.

Wie gefährlich ist Glyphosat? Glyphosat wird von der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend und als DNA-schädigend eingestuft. Daher müssen glyphosathaltige Pestizide seit diesem Jahr im US-Bundesstaat Kalifornien als krebserregend gekennzeichnet werden. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und die Europäische Chemikalienagentur halten dem Unkrautvernichter dagegen für wahrscheinlich nicht krebserregend.

Im Bier ist Glyphosat wohl das geringste Problem

Die Studie des Umweltinstituts kommt zu dem Ergebnis, dass die gefundenen Rückstandsmengen im Bier klein sind. "Doch bei krebserregenden und DNA-schädigenden Stoffen gibt es keine Untergrenze, unter der sie sicher sind", heißt es darin.

Glyphosat im Bier mache nur einen kleinen Teil der Belastung für Verbraucher aus. Der Unkrautvernichter wurde auch in Brot, Hülsenfrüchten, Wein und vielen anderen Lebensmitteln sowie Gesundheitsprodukten aus Baumwolle wie Verbandsmaterial und Tampons gefunden. Bald geht's los! Bilder vom Wiesn-Aufbau

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.