Unterricht auf dem Nockherberg: Schulkinder statt Starkbier

Unter Federführung von Christian Schottenhamel will der Dehoga mit dem Projekt "Schule im Hotel" teilweise den Präsenzunterricht wieder möglich machen.
Ruth Frömmer
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Platz gibt's genug auf dem Nockherberg. Statt Konzerten und Starkbierfesten könnte hier mit genügend Abstand Unterricht stattfinden.
Platz gibt's genug auf dem Nockherberg. Statt Konzerten und Starkbierfesten könnte hier mit genügend Abstand Unterricht stattfinden. © Paulaner am Nockherberg

München - Aus eigener Erfahrung als Eltern mussten sich auch die Mitglieder des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern seit dem ersten Lockdown mit den Problemen des Homeschoolings und der Not der Abschlussklassen befassen.

 Die Leere mit Lehrern füllen: Unterricht in Gastbetrieben

Da sämtliche Gaststätten und Hotels im Moment ohnehin leerstehen, hat sich der Verband gedacht: Warum nicht den Präsenzunterricht wieder möglich machen? Oder zumindest das Thema Homeschooling für Lehrer, die ja oft selbst Kinder haben, erleichtern? In einem Schreiben an Vize-Bildungsreferent Peter Scheifele macht der Dehoga dem Bildungsreferat konkrete Optimierungs-Vorschläge. Über die ganze Stadt verteilt verfügen Betriebe über große Konferenzräume inklusive Bestuhlung und stabilem WLAN. Hier könnten Schulklassen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln unterrichtet werden oder Prüfungen stattfinden. Sogar die Verpflegung der Schüler könnten Lokale oder Hotels unter Umständen übernehmen.

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Lehrerzimmer in Hotels

Ebenfalls leicht umsetzbar wäre die Anmietung von einzelnen Hotelzimmern für Lehrkräfte. Platzmangel und technische Hürden machen vielen Lehrern das Unterrichten von daheim aus schwer. Ein Hotelzimmer wäre eine gute Alternative, denn es hat alles, was es für den Distanzunterricht braucht: einen Schreibtisch und stabiles WLAN. Eine stundenweise Anmietung der Räume wäre die Lösung. Der Verband schlägt vor, ein bestimmtes Kontingent pro Schule und Lehrkraft mit dem jeweiligen Hotel zu vereinbaren. "Dabei geht es uns nicht ums Geld", betont Christian Schottenhamel, Dehoga Kreisvorsitzender München und stellvertrender Bezirksvorsitzender Oberbayern. Man möchte einerseits helfen und andererseits die vielen leerstehenden Räume nicht ungenutzt lassen.

Nockherberg-Wirt Christian Schottenhamel.
Nockherberg-Wirt Christian Schottenhamel. © Sven Hoppe/dpa

Das Maria-Theresia-Gymnasium lässt prüfen

Die Stadtrats-CSU hatte eine Klassenzimmer-Nutzung von Wirtshäusern schon vor Wochen gefordert (AZ berichtete). Doch jetzt wird es konkret. Für seine Paulaner-am-Nockherberg-Räume ist Schottenhamel schon in Gesprächen mit dem benachbarten Maria-Theresia-Gymnasium. Direktorin Birgit Reiter möchte das Angebot nicht ungenutzt lassen und ist bereits auf die Stadt zugegangen. Derzeit wird geprüft, ob sich die Räume am Nockherberg für Unterricht unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln eignen. Weitere Anträge sind noch nicht bekannt.

Vize-Bildungsreferent Peter Scheifele.
Vize-Bildungsreferent Peter Scheifele. © LHM

Das Bildungsreferat zeigt sich offen

"Grundsätzlich stehen wir dem Thema offen gegenüber", sagt ein Sprecher des Bildungsreferats. Allerdings müsse die Schule selbst auf das Referat zukommen. Dann werde geprüft, ob das Konzept umsetzbar ist. Neben den AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) müsse auch die Schulorganisation und die Sicherheit des Schulwegs berücksichtigt werden. Der Dehoga bittet das Referat, die Koordination zu übernehmen. Sprich: eine zentrale Plattform bereitzustellen, an die sich interessierte Schulen sowie Gastbetriebe bei Bedarf wenden können.

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11 Kommentare
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  • Sarkast am 16.01.2021 14:22 Uhr / Bewertung:

    Der größte Schmarrn aller Zeiten.
    Schulunterricht in Kneipen.
    Dann wandeln wir die Schulen in Wohnheime für Bedürftige um...

  • Der wahre tscharlie am 15.01.2021 16:16 Uhr / Bewertung:

    Also die Vorschläge werden doch immer absurder. Nur eine Frage....wie soll da die Kommunikation mit sen Schülern funktionieren? Fahren die Lehrer die Tische dann mitm E-Roller ab?
    Warum nicht gleich die Oly-Halle? Und der/die Lehrer werden dann auf einer riesigen Leinwand zugespielt, vorraus gesetzt, das Internet funktioniert.
    Und der Haberl übernimmt die Verpflegung.

  • MUC1 am 15.01.2021 18:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ihnen kann und könnte man sowieso nichts, aber auch gar nichts recht machen. Nur am motzen.
    Mit etwas positiverer Einstellung und unaufgeregter Herangehensweise geht so Einiges!
    In einem Klassenzimmer fährt die Lehrkraft auch nicht mit dem E-Roller. Mehr Platz braucht es hier auch nicht bei halbierter Klassenstärke. Und 20 Meter weiter könnte evtl. sogar die zweite Hälfte sitzen. Die einen bekommen einen "Vortrag", die anderen arbeiten etwas aus, oder, oder, oder.
    Tisch, Stuhl, Lehrkraft, Raum, Verköstigung und ein sauberes WC, in Summe mehr, als manche Schule zu bieten hat.
    Und jetzt schön weiter motzen, das hilft ganz sicher.....

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