Unternehmer steigt ins Hotelgeschäft ein - Jochen Schweizer: "Ruhe ist für Pyramiden"

Jochen Schweizer hat ein Imperium für Freizeitaktivitäten aufgebaut. Nun steigt er ins Hotelgeschäft ein. Der AZ erklärt er, warum.
Interview: Annette Baronikians |
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Tobias Hase/dpa

Er ist Erlebnis-Unternehmer, Fitness-Guru und Ex-Stuntman: Jetzt plant der umtriebige Jochen Schweizer (60) wieder etwas Neues – ein eigenes Hotel. Die AZ traf ihn zum Gespräch.

AZ: Herr Schweizer, der Münchner Hotelmarkt boomt. Vor wenigen Wochen überraschten Sie mit der Nachricht, dass auch noch ein Jochen-Schweizer-Hotel dazukommen soll. Warum?
JOCHEN SCHWEIZER: Schon wenige Monate nach der Eröffnung konnten wir in der Arena eine große Nachfrage nach mehrtägigen Veranstaltungen mit Übernachtung bei unseren Firmenkunden feststellen. Auch von touristischer Seite ist großes Interesse vorhanden. So haben wir uns für die Erweiterung der Arena um ein Hotel mit Tagungszentrum entschieden.

Dieses soll direkt auf dem Nachbargrundstück Ihrer Arena entstehen.
Genau. Hierfür haben wir das 7400 Quadratmeter große Nachbargrundstück schon von der Airbus-Group gekauft. Diese war bereits in die Entwicklung der Arena involviert.

Was für ein Hotel planen Sie? Wird es auch Erlebnisse wie Surfwelle oder Windkanal bieten?
Die Architektur wird sich an jener der Arena orientieren und den Gebäudekomplex intelligent ergänzen. Es gibt bereits erste Entwürfe, die den Spirit der Marke „Jochen Schweizer“ und der Arena aufgreifen. Wir wollen eine coole Location bauen, die sich nicht nur an Arena-Besucher richtet, sondern auch an Geschäftsreisende, Familien oder Pärchen.

Sind Sie auf der Suche nach einem Hotel-Betreiber? 
Im Rahmen der Projektentwicklung werden wir in den nächsten Monaten auf mögliche Investoren und Hotel-Betreiber zugehen, um passende Partner für das Resort zu begeistern. Wann soll dieses eröffnet werden? Nach dem jetzigen Zeitplan frühestens 2020.

Gibt es schon Planungen, was die Gastronomie betrifft?
Dafür ist es noch zu früh, derzeit liegt unser Fokus auf dem Ausbau unseres Arena-Restaurants „Schweizer’s Kitchen“, das sich an meiner eigenen Ernährungsphilosophie orientiert. Die Lebensmittel sind saisonal und bevorzugt aus regionalem Anbau.

Wenn Sie von Ausbau sprechen – was ist im Restaurant geplant?
Im ersten Geschäftsjahr haben wir gelernt, dass unsere Kunden sowohl für ein gehobenes Mehrgänge-Menü als auch für einen schnellen Snack zwischen den Erlebnissen zu uns kommen. Um die Kundenbedürfnisse dementsprechend optimal zu befriedigen, streben wir im Frühjahr einen Ausbau der gastronomischen Räumlichkeiten mit verschiedenen Bereichen an. Zudem wird die Sonnenterasse mit Barbecue-Station zum gemütlichen Biergarten umgebaut.

Ihre Arena feiert im März einjähriges Jubiläum. Wie sieht die erste Bilanz aus?
Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Geschäftsjahr, aber wir sind noch nicht am Ziel. Seit Eröffnung kamen über 300 000 Besucher in die Jochen-Schweizer-Arena und wir haben über 200 Firmenveranstaltungen durchgeführt.

Haben die 300.000 Besucher alle ein Jochen-Schweizer-Erlebnis gebucht oder sind da auch Zuschauer dabei?
Natürlich sind hier auch die Zuschauer und Restaurantgäste eingerechnet. Das besondere an der Arena ist ihre einzigartige Architektur, die nicht nur Raum für Erlebnisse wie Windkanalfliegen, Wellenreiten und Hochseilklettergarten mit Flying-Fox-XL-Parcours schafft, sondern ganz bewusst auch für Zuschauer attraktiv ist. Die Arena kostet keinen Eintritt und durch das Restaurant sowie Sitzmöglichkeiten in den einzelnen Erlebnisbereichen lädt sie zum Erleben und Zuschauen gleichermaßen ein.

Neben dem Tagesbesuchergeschäft sind auch Firmenveranstaltungen ein wichtiger Teil Ihres Konzeptes.
Richtig. Firmenveranstaltungen sind unser zweites großes Standbein. Durch die Kombination von Tagungsräumen, Eventflächen und Erlebnissen, sowie der hauseigenen Gastronomie bieten wir ein Rundum-Paket für jegliche Art von Veranstaltung an.

Vergangenes Jahr wurden Sie 60 Jahre alt. Andere denken da eher an den Ruhestand. Bei Ihnen kaum vorstellbar.
Stimmt. Die Ruhe ist etwas für die Pyramiden.

Haben Sie ein paar Fitness-Tipps für die AZ-Leser?
Der Schlüssel liegt in einer Mischung aus gesunder Ernährung und Bewegung. In der Sommersaison sitze ich viel im Kajak, im Winter bin ich beim Tourengehen oder Freeriden in den Bergen. Innerhalb der Arbeitswoche gehe ich an zwei Tagen morgens um acht zum Wellenreiten und fliege regelmäßig im Windkanal. Ergänzt wird mein Sportprogramm von Yoga-Sessions und traditionellem Krafttraining.

Das ist aber nicht unbedingt für jeden was…
Egal wie sportlich engagiert ein Mensch ist: 20 Minuten Bewegung pro Tag ist Minimum, um gesund zu bleiben. Jeden Tag eine kleine Trainingseinheit ist effizienter als drei Mal die Woche 60 Minuten zu trainieren. Darüber hinaus braucht es Variabilität – optimal ist es, drei verschiedene Sportarten miteinander zu kombinieren.

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