Unter Wasser bilden sich gefährliche Strudel

Von Thalkirchen bis Oberföhring – wo die Isar gefährlich und unberechenbar ist
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Die Isar bei Hochwasser
Gregor Feindt Die Isar bei Hochwasser

Von Thalkirchen bis Oberföhring – wo die Isar gefährlich und unberechenbar ist

Grünbraun wälzt sich die Isar durch München und macht ihren Namen („die Reißende“) derzeit alle Ehre. Rund 300000 Liter pro Sekunde fließen im Moment durch die Stadt. Eine Urgewalt, die den Fluss brandgefährlich macht.

Schwimmer oder Surfer sollten sich momentan auf gar keinen Fall und an keiner noch so harmlos erscheinenden Stelle in die Isar wagen – und auch mit Schlauchbooten oder Kajaks riskiert man derzeit sein Leben.

Selbst die Stellen, an denen man normalerweise gefahrlos baden kann, haben sich in lebensgefährliche Wildwasserfallen verwandelt. Der schweren Gewitter in der Nacht zum Montag haben die Situation zusätzlich verschärft. Entwarnung kann derzeit keine gegeben werden.

Am Flaucher, unterhalb der Braunauer Eisenbahnbrücke, oberhalb der Reichenbachbrücke und an der Max-Joseph-Brücke, wo Baden normalerweise erlaubt ist, riskieren Schwimmer derzeit ihr Leben.

Selbst in den flachen Uferzonen, wo normalerweise völlig gefahrlos Kinder plantschen, haben sich gefährliche Strömungen und tückische Strudel gebildet.

Gefährlich ist auch der Bereich zwischen Corneliusbrücke und dem Deutschen Museum. An Brücken entsteht oft sogenanntes Kehrwasser – das heißt, die Isar fließt in die entgegengesetzte Richtung. Die Folge: Unter Wasser bilden sich gefährliche Strudel.

Auch an der Maximiliansbrückesollte man derzeit unter keinen Umständen schwimmen. Dort haben momentan selbst ausgebildetet Rettungskräfte ihre Mühe, heil wieder aus dem Wasser herauszukommen. An dem Wasser-Rechen werden immer wieder angeschwemmte Leichen geborgen.

Im Englischen Garten im Bereich des Eisbachs sieht es momentan auch nicht besser aus. Hier ist die Strömung besonders stark, weil der Bach in ein enges Beton-Korsett gepresst ist.

Nördlich davon, zwischen der Dietersheimer Brücke und dem sogenannten Mollwehr führt die Isar ebenfalls Hochwasser. Das Wehr am Mollwehr, an dem Ostern 2009 zwei Männer ertranken, wurde zwar durch einen Umbau entschärft. Trotzdem ist die Stelle bei Hochwasser noch immer extrem gefährlich.

Generell warnen Wasserwacht und Feuerwehr: Im Bereich von Wasserbauwerken ist es immer gefährlich. An Staustufen, Wehranlagen und Brückenpfeilern werden durch die Wassermassen gewaltige Kräfte freigesetzt, die jeden Schwimmer ins Verderben reißen können.

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