Unfassbar: Stiefmutter verbrüht Mädchen zur Strafe

München - Erst fünf Tage nach der Tat brachte sie ihr Vater (42) in die Klinik. Fünf Tage voller Höllenqualen, denn das sechsjährige Mädchen hatte massive Verbrühungen zweiten und dritten Grades an den Oberschenkeln, im Genitalbereich und am Gesäß erlitten. Es bestand Lebensgefahr. „Die Wunde war bis auf das Fleisch total offen“, berichtete Kriminalhauptkommissar Ralf Gaydoul. „Der Fall treibt einem die Tränen in die Augen.“
Laut Anklage wurde Caroline (Name geändert) von ihrer Stiefmutter (23) vor einem Jahr in der Wohnung der senegalesischen Familie im Münchner Westen in die Dusche gestellt und mit heißem Wasser abgestrahlt. Grund für die Bestrafung: Das Mädchen hatte sich eingenässt. Das Paar muss sich ab Montag wegen Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Bereits als Fünfjährige war das Mädchen von ihrer Stiefmutter auf ähnliche Weise bestraft worden, weil sie Süßigkeiten gestohlen hatte. Insgesamt sind acht Fälle angeklagt. Caroline wird weiter ambulant behandelt. Ob sie Folgeschäden davon trägt, ist noch nicht klar.