Unbekannte beschmieren neue CSU-Zentrale mit linken Parolen und zünden Rauchbombe

Unbekannte haben am Donnerstagabend die CSU-Landesleitung in München mit Schmierereien verunstaltet. Laut Polizei soll eine kleinere Gruppe für den Vorfall auf das Franz-Josef-Strauß-Haus verantwortlich sein.
von  az,dpa
Vermutlich linksradikale Aktivisten haben am Donnerstagabend die CSU-Landeszentrale beschmiert. Die Bilder.
Vermutlich linksradikale Aktivisten haben am Donnerstagabend die CSU-Landeszentrale beschmiert. Die Bilder. © dpa

München - Nach Angaben eines Fotografen der Deutschen Presseagentur (dpa) haben die Täter auf die Glasfassade und den Fußboden am beziehungsweise vor dem Haupteingang mit schwarzer und roter Farbe in 60 bis 70 Zentimeter hohen Buchstaben Sprüche wie "Nationalismus ist keine Alternative" und "Gegen den Rassismus der 'Mitte'" geschrieben. Kaum lesbar auf dem Fußboden stand zudem in Rot "Integrationsgesetz verhindern". Zeitgleich fand im bayerischen Landtag eine Debatte zum umstrittenen Integrationsgesetz der CSU-Staatsregierung statt.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer geht von linker Gewalt aus

"Wir müssen davon ausgehen, dass die CSU-Landesleitung das Ziel von linker Gewalt geworden ist", sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der dpa. Er verurteilte die Tat: "Solche Hass-Attacken vergiften unsere Demokratie. Wir brauchen gegen diese Chaoten ein lautes und kräftiges Stopp-Signal aller demokratischen Kräfte." CSU-Chef Horst Seehofer weilte während des Vorfalls in Berlin.

In einer Pressemitteilung bekannte sich die Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" (NIKA) zu den Schmierereien. Sie teilte mit, dass man die CSU-Zentrale als "Tatort Rassismus" markiert habe.

Es ist wohl das erste Mal, dass die CSU-Parteizentrale im Münchner Norden angegriffen wurde. Die Partei war erst Anfang des neuen Jahres in die neuen Büroräume umgezogen. Hinter modernen Glasfassaden arbeitet die CSU seither auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern an politischen Konzepten. Auch Seehofer hat hier ein Büro.

Polizei sucht Zeugen

Die ganze Aktion dauerte laut Polizeiangaben nur wenige Minuten. Sie geht davon aus, dass die Demonstranten anschließend mit einem Fahrzeug flohen. Die sofort eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos.

Bei der anschließenden Absuche der Umgebung konnten Polizeibeamte Handschuhe, weiße Maleranzüge und eine Sprühdose sicherstellen. Es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 1.000 Euro.

Zeugenaufruf:

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 43, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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