Umzug ins Olympiastadion: Die Frist für die Löwen läuft

Der TSV 1860 interessiert sich für die frühere Spielstätte. Bis Ende April muss sich der Verein entscheiden, weil sonst für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft umgebaut wird.
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as waren noch Zeiten: Das Bundesliga-Derby der Bayern gegen 1860 im Olympiastadion im April 1999.
imago as waren noch Zeiten: Das Bundesliga-Derby der Bayern gegen 1860 im Olympiastadion im April 1999.

MÜNCHEN - Der TSV 1860 interessiert sich für die frühere Spielstätte. Bis Ende April muss sich der Verein entscheiden, weil sonst für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft umgebaut wird.

Nix wie raus aus der Arena: Die Löwen sind auf der Suche nach einer eigenen Spielstätte. Nachdem es mit dem Umbau des Grünwalder nichts wird, schaute sich der TSV 1860 im Olympiastadion um. „Ja, die 60er sind zu einem Vorgespräch hier gewesen“, bestätigt Olympiapark-Chef Ralph Huber den Besuch aus Giesing.

Den Ball ins Rollen brachte OB Christian Ude, selbst Sechzger und auch Vorsitzender des Olympiapark-Aufsichtsrats. Er plauderte die Pläne für einen Umzug ins Olympiastadion aus. Dort sollte ab Mai eigentlich umgebaut werden – für die Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM). Der Rasen hätte Asphalt weichen müssen, eine Runde mit allen Schikanen gebaut werden sollen. „Wir haben einen Dreijahresvertrag mit der Option auf Verlängerung mit der DTM“, so Ralph Huber. Im nächsten Jahr findet das erste Rennen statt.

Kollisionen mit den Löwen sieht der Olympiapark-Geschäftsführer nicht. „Wir müssen das baulich anders lösen, wenn der TSV 1860 einzieht. Die Rennen finden sowieso in der Sommerpause statt.“

Doch allein schon wegen der DTM müssen sich die Löwen bald entscheiden. „Ich habe bereits im Spitzengespräch mit Vertretern des TSV 1860 München am 23. März im Rathaus darauf hingewiesen, dass Anfang Mai endgültige Weichenstellungen für Umbau und Nutzung des Olympiastadion vorgenommen werden, so dass ein etwaiger Rückkehrwunsch von 1860 bis spätestens Ende April rechtsverbindlich geäußert werden müsste“, so Ude zur AZ. Die Frist ist kurz. Die Löwen müssen jetzt mit der Allianz Arena GmbH verhandeln. Erstens, dass sie aus dem Mietverhältnis entlassen werden, zweitens, dass die Arena-Gesellschaft akzeptiert, dass im Olympiastadion Profi-Fußball gespielt wird. „An der erbbaurechtlichen Bestimmung, dass in der Arena keine Konzerte zulässig sind, darf nicht gerüttelt werden“, sagt der OB.

Was nun, Löwen? Alleiniger Gesellschafter der Arena GmbH ist Erzrivale FC Bayern, den der TSV 1860 wegen angeblich zu hoher Catering-Kosten verklagt hat. Das Verfahren läuft. Karl-Heinz Rummenigge zur AZ: „Die Löwen wollen ins Olympiastadion umziehen? Das ist ja eine Superidee, wenn sie in unser altes Erfolgsstadion ziehen. Aber mit uns, dem FC Bayern, wird es keine Gespräche geben. Solange die juristischen Dinge nicht geklärt sind, werden wir uns mit dem TSV 1860 nicht an einen Tisch setzen – und der erste Prozess findet im Juli statt, der zweite am Sankt Nimmerleinstag. Ich würde an ihrer Stelle noch nicht die Umzugskartons bestellen.“

Wobei sich der finanziell schwächelnde Olympiapark über ein langes Mietverhältnis so freuen würden. „Auch wenn die emotionale Heimat der Löwen das Grünwalder bleibt“, meint Huber. „Aber sie müssten sich dann kein Stadion mehr mit den Bayern teilen.“ Barbara Brießmann

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