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Zwei S-Bahnen bei Schäftlarn zusammengestoßen: Ein Toter (24) und zahlreiche Verletzte

Bei Schäftlarn kollidieren am späten Montagnachmittag zwei Züge der Linie S7 frontal. Ein Fahrgast (24) überlebt den Unfall nicht, es gibt mindestens 18 Verletzte.
rah, tsc |
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Die aufeinander geprallten S-Bahnen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zu sehen, Trümmer liegen auf den Gleisen.
Matthias Balk/dpa 21 Die aufeinander geprallten S-Bahnen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zu sehen, Trümmer liegen auf den Gleisen.
Die aufeinander geprallte S-Bahnen stehen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn.
Matthias Balk/dpa 21 Die aufeinander geprallte S-Bahnen stehen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn.
Die aufeinander geprallten S-Bahnen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zu sehen, Trümmer liegen auf den Gleisen.
Matthias Balk/dpa 21 Die aufeinander geprallten S-Bahnen an der Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zu sehen, Trümmer liegen auf den Gleisen.
Die deformierten Waggons stehen an der Unfallstelle auf dem Bahndamm.
Matthias Balk/dpa 21 Die deformierten Waggons stehen an der Unfallstelle auf dem Bahndamm.
Der Triebkopf einer S-Bahn steht an der Unfallstelle auf dem Bahndamm neben dem Gleis.
Matthias Balk/dpa 21 Der Triebkopf einer S-Bahn steht an der Unfallstelle auf dem Bahndamm neben dem Gleis.
Ein Feuerwehrmann arbeitet an der Unfallstelle.
Matthias Balk/dpa 21 Ein Feuerwehrmann arbeitet an der Unfallstelle.
Blick auf einen Waggon an der Unfallstelle.
Matthias Balk/dpa 21 Blick auf einen Waggon an der Unfallstelle.
Beim Zusammenstoß zweier S-Bahnen im Landkreis München sind ein Mensch getötet und mindestens 18 Personen verletzt worden.
Matthias Balk/dpa 21 Beim Zusammenstoß zweier S-Bahnen im Landkreis München sind ein Mensch getötet und mindestens 18 Personen verletzt worden.
Rettungswagen stehen nahe der Unfallstelle.
dpa/Matthias Balk 21 Rettungswagen stehen nahe der Unfallstelle.
Einsatzkräfte arbeiten an der Unfallstelle.
dpa/Matthias Balk 21 Einsatzkräfte arbeiten an der Unfallstelle.
Laut der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 16.35 Uhr.
Matthias Balk/dpa 21 Laut der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 16.35 Uhr.
Metzger Ingo Ruber hält eine Kiste mit Semmeln, die er für die Einsatzkräfte bereitgestellt hat.
Lennart Preiss/dpa 21 Metzger Ingo Ruber hält eine Kiste mit Semmeln, die er für die Einsatzkräfte bereitgestellt hat.
Ein Kran ist an der Unfallstelle im Einsatz.
Matthias Balk/dpa 21 Ein Kran ist an der Unfallstelle im Einsatz.
Ein Kameramann filmt an der Unfallstelle.
Matthias Balk/dpa 21 Ein Kameramann filmt an der Unfallstelle.
Ein Kran ist an der Unfallstelle im Einsatz.
Matthias Balk/dpa 21 Ein Kran ist an der Unfallstelle im Einsatz.
Ein Feuerwehrkran sichert einen Zugteil.
Lennart Preiss/dpa 21 Ein Feuerwehrkran sichert einen Zugteil.
Ein Feuerwehrkran sichert einen Zugteil.
Lennart Preiss/dpa 21 Ein Feuerwehrkran sichert einen Zugteil.
Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Unfallstelle.
Lennart Preiss/dpa 21 Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Unfallstelle.
Feuerwehrleute arbeiten an einem der  S-Bahn-Waggons.
Lennart Preiss/dpa 21 Feuerwehrleute arbeiten an einem der S-Bahn-Waggons.
Feuerwehrleute befestigen eine Leiter an einem Waggon.
Lennart Preiss/dpa 21 Feuerwehrleute befestigen eine Leiter an einem Waggon.
Ein Feuerwehrmann arbeitet in einem Waggon.
Lennart Preiss/dpa 21 Ein Feuerwehrmann arbeitet in einem Waggon.

Schäftlarn - Ein schreckliches Unglück im Feierabendverkehr: Beim Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen in Schäftlarn sind am Montag ein Mensch getötet und mindestens 18 Menschen verletzt worden, sechs davon schwer, zwölf mittelschwer. Unter den Schwerverletzten sind auch die beiden Lokführer, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

S-Bahnen stoßen zusammen: Ermittlungen zur Ursache

Weitere 25 Personen wurden von den Rettungskräften am Ereignisort ambulant versorgt. Insgesamt wurden vor Ort rund 80 Personen durch die Einsatzkräfte betreut, berichtet die Polizei in der Nacht auf Dienstag. 

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Die Bahnen mit rund 95 Passagieren stießen gegen 16.35 Uhr nördlich des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn an der Strecke der S7 nach Wolfratshausen zusammen.

Anwohner berichteten von einem lauten Signalton und einem Knall und dass es verbrannt gerochen habe. Die Ursache war zunächst noch völlig unklar. Nach ersten Erkenntnissen waren die beiden Züge in entgegengesetzter Fahrtrichtung unterwegs. Sie prallten mit einer solchen Wucht aufeinander, dass es einen der beiden Züge aus den Gleisen hob.

Die Feuerwehr musste diesen am Abend mit einem Kran sichern. An der Unfallstelle liegt das Gleis an einer Böschung. In dem Bereich des Zusammenstoßes ist die Bahnstrecke eingleisig. Zudem ist die Strecke kurvig, beide Lokführer haben sich offenbar nicht rechtzeitig sehen können.

Todesopfer ist ein 24-jähriger Mann aus Afghanistan

Die Fahrgäste wurden aus den Zügen geborgen. Manche konnten selbst ins Freie klettern. Ein Lokführer soll aus den Trümmern herausgeschnitten worden sein.

Der Großteil der Fahrgäste wurde zur weiteren Betreuung ins Kloster Schäftlarn gebracht. Bei dem tödlich verletzten Opfer handelt es sich um einen 24-jährigen Afghanen.

S-Bahn-Unglück in Schäftlarn: "Technisches Problem ausgeschlossen"

Warum beide Züge gleichzeitig auf der Strecke gefahren seien, sei Gegenstand der Ermittlungen, erläuterte Franken.

 

Nach Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) prüfen die Ermittler, ob der Frontalzusammenstoß durch menschliches Versagen verursacht wurde. "Ein technisches Problem wird derzeit ausgeschlossen", sagte er am Dienstag der "Bild"-Zeitung.

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Hunderte Einsatzkräfte am Unfallort im Einsatz 

Für die Bergungsarbeiten am Montagabend und die Ermittlungen waren rund Hunderte Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Polizei vor Ort. Sie wurden von einem örtlichen Metzger mit 400 Semmeln, Würstel und Getränken versorgt. Hubschrauber unterstützten den Einsatz.

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Auch im Münchner Stadtgebiet waren am Abend viele Sirenen zu hören. S-Bahn-Chef Heiko Büttner sprach den Verletzten und Angehörigen "unser tiefes Mitgefühl" aus.

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Bürgermeister von Schäftlarn "sprachlos"

Der Bürgermeister von Schäftlarn, Christian Fürst (CSU), hat sich angesichts des S-Bahn-Unfalls in seiner Gemeinde tief betroffen gezeigt. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Todesopfers und den Verletzten des Bahnunglücks in der Gemeinde Schäftlarn", sagte er am Dienstag. Das schwere Unglück habe ihn sprachlos gemacht. Dank gelte den zahlreichen Rettungskräften, die schnellstens geholfen hätten. 

Münchens OB Dieter Reiter sagte zu dem schrecklichen Unglück: "Die Nachricht von dem schrecklichen S-Bahn-Unglück hat uns alle tief erschüttert. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Ihren Angehörigen. Das Unglück hat ihre Leben von einem auf den anderen Moment dramatisch verändert. Nichts, ist, wie es war. Ich wünsche den Angehörigen des jungen Mannes, der durch den Aufprall tödlich verletzt wurde, viel Kraft für diese unsagbar schwierige Zeit. Und allen Verletzten möglichst schnelle und vollkommene Genesung. Mein besonderer Dank geht an die Einsatzkräfte, die mit ihrer Hilfe schnell vor Ort waren. Natürlich muss jetzt sehr genau nach den Ursachen für diesen tragischen Zusammenstoß geforscht und alles dafür getan werden, um ähnliche Unfälle in Zukunft möglichst zu verhindern. Auch ein zweigleisiger Ausbau dieser, aber auch aller anderen Strecken im S-Bahnnetz, muss dringend geprüft werden."

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) eilte am Abend zum Unfallort. "Ich bin tief betroffen", sagte sie. Das Wichtigste sei jetzt, dass Verletzte und Angehörige unterstützt würden. Zu möglichen Konsequenzen wollte sie sich nicht äußern. "Wir müssen erst mal die Unfallursache feststellen." Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb am Abend auf Twitter von "schrecklichen Nachrichten".

Auch Bayerns Ministerpräsident Söder hat den Opfern sein Mitgefühl ausgesprochen. "Wir trauern als Staatsregierung und ich ganz persönlich mit den Angehörigen", sagte er am Dienstag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München. Er hoffe und bete für eine baldige Genesung der Verletzten. Söder dankte auch den rund 800 im Einsatz befindlichen haupt- und ehrenamtlichen Helfern. Sie hätten "schnell und hervorragend" geholfen. Die Beteiligung vieler Freiwilliger zeige, dass Solidarität in Bayern großgeschrieben werde.

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Bahn meldet zunächst "Gegenstände auf der Strecke"

Ein PR-Desaster leistete sich die Bahn am Nachmittag bei ihrer Erstmeldung über das S-Bahnunglück auf Twitter. Auf die Wortwahl "Gegenstände auf der Strecke" dort reagierten Nutzer empört.

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"Wie niveaulos kann man bitte sein?", fragte ein Nutzer. "Das ist wirklich zynisch. @DB_Bahn sowas könnt ihr doch nicht schreiben!", schrieb ein anderer. Erst um 19.44 Uhr, drei Stunden nach dem Zusammenstoß, sprach die Bahn in einem weiteren Tweet von einer "Kollision zweier S-Bahnen".

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74 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • katzenkoeter am 16.02.2022 14:19 Uhr / Bewertung:

    Oft verhindern („grüne“) Fortschrittsfeinde und Prozesshansel den mehrgleisigen Ausbau (siehe Inntal).

  • doket am 16.02.2022 20:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von katzenkoeter

    Wenn man sich die Wahlergebnisse dort anschaut, könnte man meinen dort würden gar keine Grünen wohnen.

  • glooskugl am 15.02.2022 17:05 Uhr / Bewertung:

    Dass solche eingleisigen Strecken gegen doppeltes befahren nicht besser abgesichert hat die deutsche Bahn AG zu verantworten. Offensichtlich gab es auf dieser Strecke schon öfter diese Problem wo man aber mächtig viel Glück hatte. Daraus hat die Deutsche Bahn AG nichts gelernt.
    Fahrlässige Tötung...da gibt es auch Gefängnis für die Verantwortlichen.

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