50 Jahre Ikea Eching: Wie die Schweden 1974 die Münchner beeindruckten

München/Eching - So ganz überzeugt klingt die AZ im Oktober 1974 noch nicht. "Die als Preisbrecher geltenden Schweden mit ihren guten und trotzdem preiswerten Möbeln behaupten: Auch in Deutschland mache es einer breiten Käuferschicht nichts aus, ihre Möbel selbst auszusuchen, zu verfrachten und sogar zu montieren." Vorausgesetzt, man spare damit Geld. Es ist ein ganz neues System für die Münchner – so neu und so aufregend, dass die AZ der Eröffnung beinahe so viel Platz widmet wie nun zum 50. Jubiläum.
AZ erklärt, wie Ikea funktioniert
Wie Ikea arbeitet, muss den staunenden Münchnern noch kompakt erklärt werden. So schreibt die AZ am 14. Oktober 1974, wie Ikea funktioniert: 1. Selbstbedienung spart Bedienungskosten. 2. Barzahlung spart Zinskosten. 3. Mitnehmen spart Lieferkosten. 4. Selbstmontage spart Handwerkerkosten. 9000 Quadratmeter hat das erste Ikea-Möbelhaus Deutschlands damals nur, kurz darauf sollen weitere in Köln-Rodenkirchen (11.000 Quadratmeter) und Gelsenkirchen-Dorsten (20.000 Quadratmeter) folgen.
Die AZ wirkt beeindruckt vom geplanten Expansionskurs von Ikea, das in den Jahren zuvor in der Schweiz bereits große Marktanteile erobert hat: "Für die folgenden Jahre sind weitere Häuser in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und Nürnberg geplant", notiert der Reporter. Zunächst aber wird in jenem Oktober 1974 die Echinger Eröffnung gefeiert: mit Freibier, "Diexieland-Musik aus Schweden". Und mit dem Wettbewerb "Sucht den Elch", für den 999 Ikea-Elche im Möbelhaus versteckt werden.