Vorwürfe wegen Tierquälerei: Brucker Schlachthof schließt nach Skandalvideo
Nach den schweren Vorwürfen der Tierquälerei zieht ein Schlachthof in Fürstenfeldbruck Konsequenzen: vorerst werden keine Tiere mehr geschlachtet.
Fürstenfeldbruck - Filmaufnahmen von gequälten Tieren brachten den Stein ins Rollen. Der Verein "SOKO Tierschutz" hatte ans Licht gebracht, wie im Brucker Schlachthof Tiere malträtiert werden. Klare Verstöße gegen den Tierschutz sind darauf dokumentiert: Mit Elektroschockern setzen Mitarbeiter den Tieren zu, Schweine werden ohne ausreichende Betäubung geschlachtet.
Das Unternehmen stellte den Betrieb daraufhin umgehend ein, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Der Brucker Schlachthof teilte in einer Erklärung mit: "Nach eingehender Prüfung gehen wir davon aus, dass die Filmaufnahmen der SOKO Tierschutz in unserem Betrieb angefertigt wurden".
Die Verfehlungen einzelner Mitarbeiter seien in keinster Weise zu rechtfertigen, betonte das Unternehmen in der Mitteilung. Der Betrieb werde deshalb eingestellt. Ein verantwortlicher Mitarbeiter soll bereits freigestellt worden sein. Wann der Betrieb nach der eingehenden "Schwachstellenanalyse" wieder aufgenommen werde, stehe noch nicht fest.
Hof warb mit Bioqualität
Der Brucker Schlachthof produziert auch für BIOLAND, Naturland und die Marken "Unser Land", "Hofpfisterei-Landfrau" und "Alnatura". Das Unternehmen wirbt mit Bioqualität.
Der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin (CSU) betonte in einem BR-Interview am Freitag, keine Versäumnisse der Behörden erkennen zu können. "Der Schlachthof wird engmaschig überwacht. Es ist tagtäglich ein Tierarzt vor Ort. Es wird dieser Tierarzt noch einmal durch unser Amt bis zu fünfmal im Jahr überwacht."
Dennoch rüstet der Landkreis nun auf. Externe Experten sollen sicherstellen, dass derartige Verstöße in Zukunft nicht mehr vorkommen.
Brutale Quälerei -das Video der SOKO Tierschutz
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