Verkohlte Frauenleiche: Heute Obduktion - wer ist die Tote vom Feringasee?
Unterföhring - Bevor der Regen einsetzt und die letzten Spuren wegschwemmt, suchte die Polizei am Dienstag noch einmal die Umgebung des Feringasees ab.
Ein Spürhund schnüffelte auf dem östlichen Parkplatz herum, wo am Montag eine verkohlte Frauenleiche gefunden worden war. Polizisten in weißen Overalls suchten die Wiese ab. Mit Hilfe eines Photoionisationsdetektors versuchten Brandfahnder, Rückstände im Boden aufzuspüren. So lässt sich herausfinden, womit die Tote übergossen und angezündet worden ist. Das Feuer könnte bereits Tage zurückliegen.
Gefunden wurde die Frau von Landschaftsgärtnern, die den Rasen auf dem Behelfsparkplatz mähten. Am Feringasee ist seit Ende August kaum mehr etwas los. Das Wetter ist für Badeausflüge viel zu schlecht, deshalb waren in den letzten Tagen kaum Leute am See unterwegs.
Der Täter muss sich in der Gegend gut auskennen. Vielleicht war er früher öfter selbst dort beim Baden. Er wusste, dass man über die Autobahn A 99 schnell und unauffällig zum See kommt. Die Stelle, an der er die Leiche angezündet hat, ist durch Bäume und Büsche schwer einsehbar. Wohnhäuser und eine Gaststätte liegen abseits.
Die Tote wurde vermutlich im Auto zum See gebracht, am Parkplatz abgelegt und dann angezündet. Was bedeutet, dass die Kripo momentan nicht einmal den Tatort kennt. Die Leiche wurde am Dienstag in der Rechtsmedizin obduziert. Ein Ergebnis lag bis zum Abend noch nicht vor. Nach AZ-Informationen wurde die Frau erdrosselt.
Die Tote ist durch die Flammen schrecklich entstellt
Die Leiche weist massive Brandspuren auf. Vor allem im Gesicht und am Oberkörper wüteten die Flammen. Der Täter hat so versucht, Spuren zu vernichten. So wie beim Mord an einem Firmenchef aus dem Luganoweg. Der Mörder erschoss Salam S. (35) in dessen Wohnung und zündete dann die Leiche an. Genützt hat das nicht viel. Seit Juni sitzen drei verdächtige Männer in U-Haft.
Die Polizei überprüft alle Vermisstenfälle. Darunter auch den einer 50-jährigen Krankenschwester aus Moosach. Agnes B. war am 24. August von einer Radltour nicht zurückgekehrt. Die Tote vom Feringasee ist noch nicht identifiziert. "Es sind nur sehr wenige persönliche Gegenständen gefunden worden", sagt Polizeisprecher Thomas Baumann. Kein Ausweis, kein Pass.
Möglicherweise gelingt es, über das Zahnschema oder einen DNA-Abgleich die Identität zu klären. Fingerabdrücke werden ebenfalls abgeglichen. Bisher aber ohne Ergebnis.
Auch eine Auswertung der Funkzellen könnte Erfolg versprechen. Da zuletzt am See nicht viel los war, dürften es nicht all zu viele Handys gewesen sein, die in dem Bereich eingeloggt waren. Die Mordkommission steht mit ihren Ermittlungen noch ganz am Anfang. Ihre Aufklärungsquote liegt bei nahezu 100 Prozent.
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