Tschechien holt 75 Millionen Liter Diesel zurück

Am heutigen Dienstag rollen die ersten Waggons vom Gelände: Die Tschechische Republik holt ihre Diesel-Vorräte zurück. Diese waren sechs Jahre lang in einem Tanklager unter der Gemeinde Krailling deponiert.
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Das Tanklager von oben: Auf dem Gelände steht ein Verwaltungsgebäude, eine Abfüllanlage und eine Steuerungseinheit. Die Tanks liegen unterirdisch. Sie haben ein Fassungsvermögen von 125 Millionen Liter.
Google Earth Das Tanklager von oben: Auf dem Gelände steht ein Verwaltungsgebäude, eine Abfüllanlage und eine Steuerungseinheit. Die Tanks liegen unterirdisch. Sie haben ein Fassungsvermögen von 125 Millionen Liter.

Am heutigen Dienstag rollen die ersten Waggons vom Gelände: Die Tschechische Republik holt ihre Diesel-Vorräte zurück. Diese waren sechs Jahre lang in einem riesigen Tanklager unter der Gemeinde Krailling deponiert.

München - Es ist eine immense Menge Treibstoff, die in den kommenden Monaten per Güterzug aus dem kleinen Münchner Vorort in Richtung Pilsen transportiert wird: Pro Fuhre passen 1,3 Millionen der insgesamt 75 Millionen Liter Diesel in die je 20 Kesselwagen. Das sagte Alexander Broschell von der Gemeinde Krailling der Abendzeitung auf Anfrage. Die Betankung dauere rund zehn Stunden.

Das Lager, welches das einzige Energielager in ganz Süddeutschland sein soll, stammt noch aus dem Zweiten Weltkrieg. Es diente damals der Wehrmacht, danach der Nato sowie anderen Tanklagerbetreibern. Sein Fassungsvermögen liegt bei 125 Millionen Liter.

Erst mussten die Gleisanlagen repariert werden

Dass die staatliche Rohstoff-Verwaltung der tschechischen Republik nun ihre Dieselvorräte zurückholen kann, liegt an einem Eigentümerwechsel des Lagers im Sommer dieses Jahres: Die neu gegründete Firma Krailling Oils Development kaufte das das rund 230 Hektar große Gelände aus der Insolvenzmasse der 2015 in Konkurs gegangenen Viktoriagruppe.

Auch die Gemeinde Krailling habe sich derzeit um das Lager beworben, so Broschell. Sie wurde jedoch überboten. Darüber hinaus waren Investitionen notwendig: So musste der neue Eigentümer zuerst die Gleisanlagen reparieren lassen, damit die Züge nach Tschechien rollen können.

Das Betanken wird vom Zoll überwacht

Das Betanken vor Ort wird durch das Hauptzollamt in Rosenheim genauestens überwacht. "Versandverfahren im Zollbereich werden von uns ganz grundsätzlich gesichert. Damit nichts rausgenommen oder hinzugefügt werden kann", sagte ein Sprecher des Hauptzollamts der Abendzeitung.

Im Fall des Dieseltransports müssen die einzelnen Waggons vor der Abfahrt vom Zoll verplombt werden. Außerdem müsse für jeden Zug eine Sicherheitsleistung in Höhe von 614.000 Euro hinterlegt werden, sagte der juristische Berater der Krailling Oils Development, der Münchner Rechtsanwalt Nico Skusa, der Süddeutschen Zeitung. Diese Kaution werde erst wieder freigegeben, wenn die Ankunft des Treibstoffs von der Tschechischen Republik bestätigt worden ist.

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