Trinkwasser: Garmisch dreht Gemeinden um München den Hahn ab

München - Gemeinden wie Neuried, Unterhaching oder Ottobrunn könnten spätestens 2026 in die Wasser-Röhre schauen. Wie die "Süddeutsche" berichtet, hat das Landsratamt in Garmisch-Partenkirchen nun beschlossen, dass die Stadtwerke München (SWM) einige Kommunen im Münchner Umland nicht mehr mit Wasser aus dem Loistachtal beliefern dürfen.
Sieben Orte sind betroffen
Dabei berufen sie sich auf das Wasserhaushaltsgesetz, das besagt, dass Gemeinden ihr Wasser größtenteils aus ortsnahen Quellen beziehen müssen. Betroffen sind jetzt Unterhaching, Neuried, Neubiberg, Hohenbrunn, Ottobrunn, Dachau und Bergkirchen. Innerhalb von fünf Jahren müssen sie nun nachweisen, dass es ihnen nicht möglich ist, das Wasser aus eigenen Quellen zu beziehen, bzw. eine eigene Wasserversorgung aufzubauen.
Der Aufbau einer eigenen Wasserversorgung wäre beispielsweise dann möglich, wenn die Gemeinden das Wasser aus Nachbargemeinden bekommen oder sogar eigene Brunnen bauen – sollte dies der Fall sein, dreht ihnen Garmisch-Partenkirchen also in zehn Jahren den Hahn ab. Unterhaching und Neubiberg klagen schon gegen den Beschluss aus Garmisch.
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Neben dem Wasserhaushaltsgesetz begründet das Landratsamt die Entscheidung auch mit der Umwelt. Da sich das Loisachtal in einem geschützten Feuchtgebiet befindet, sei "angesichts der ökologischen Folgen ein strenger Maßstab anzulegen", wie Stephan Scharf, der Sprecher des Landratsamts der "Süddeutschen" sagte.
Die Zufuhr aus dem Loisachtal des täglich benötigten Trinkwassers der Münchner Stadtwerke (300 Millionen Liter) beträgt rund 20 Prozent.