SUV rast in Oldtimer: Zentimeter am Tod vorbei

Buch am Buchrain - An diesem sonnigen Sonntag sollte es endlich so weit sein: Nach jahrelanger Bastlerarbeit will Markus H. mit seinem 42 Jahre alten Opel Ascona B endlich fahren. Vor sechs Jahren hatte sich der 42-Jährige das Fahrzeug zugelegt und innen wie außen penibel hergerichtet. Allein am Einbau des neuen Motors hatte er ein ganzes Jahr gearbeitet. Doch die Jungfernfahrt seines Oldtimers endet tragisch - und um ein Haar tödlich.
Heftiger Unfall auf A94: SUV kracht in Oldtimer
H. ist gegen 12 Uhr auf dem Weg zu einem Geburtstag, als es plötzlich ein Problem mit seinem Motor gibt. Ein Schlauch hat sich gelöst, H. muss auf den Pannenstreifen. Dann knallt es. Der 42-Jährige war gerade ausgestiegen und stand am Heck, um aus dem Kofferraum das Warndreieck zu holen, als nur 20 Zentimeter von ihm entfernt ein 1,5 Tonnen schwerer Peugot-SUV ohne Vorwarnung in seinen Oldtimer einschlägt. Ein modernes SUV gegen einen Oldtimer, ein sehr ungleiches Duell.
Durch die gewaltige Aufprallwucht wird der Opel-Oldtimer zunächst in die rechte Leitplanke und dann über die Fahrbahn geschleudert. Als er quer auf der Überholspur zum Stehen kommt, rast ein Mini in die Breitseite des Ascona, prallt anschließend in die Betonleitwand des Mittelstreifens und stürzt um. Die Autobahn gleicht einem Schrottplatz. "Mindestens 120 Km/h muss der drauf gehabt haben, der Einschlag war heftig", sagt H. der AZ einen Tag danach am Telefon.
Die Insassen des Peugots und des Mini werden leicht verletzt, Markus H. bleibt wie durch ein Wunder gänzlich unverletzt. "Wenn ich im Auto gesessen wäre oder nur ein paar Zentimter weiter Richtung rechter Spur gestanden wäre - meine Tochter wäre jetzt Halbwaise", sagt H. noch hörbar geschockt der AZ. Der Familienvater hatte einen Schutzengel im Auto - im wahrsten Sinne des Wortes: Ein angeschnallter Teddybär auf dem Beifahrersitz mit einem "Schutzengel"-T-Shirt an.
Nach Unfall auf A94: Opel-Oldtimer ist Schrott
Körperlich hat H. den Unfall unbeschadet überstanden. Sein geliebtes Auto allerdings ist Schrott. "Laut Wertgutachten war der Wagen 16.000 Euro wert, ich habe im Lauf der Jahre ungefähr 20.000 Euro reingesteckt", so H. Natürlich schmerze das - "aber ich lebe noch, das ist das Wichtigste".
Warum genau es bei bestem Wetter und auf gerader Strecke zu dem Unfall kam, ist noch nicht klar, die Polizei ermittelt. Für die Bergungsarbeiten musste die A94 rund drei Stunden komplett gesperrt werden. Im Einsatz waren drei Feuerwehren aus den Landkreisen Erding und Ebersberg.