Surftown MUC: Nahe München gibt es ein neues Surferparadies

Surfen in der Stadt: Das gibt es in München schon seit langem an der berühmten Eisbachwelle. Jetzt lockt ein neuer Ort im nördlich der Stadt mit Wellen im Zehn-Sekunden-Takt.
von  AZ/dpa
Profi-Surfer Tim Elter testet die neue Welle in München
Profi-Surfer Tim Elter testet die neue Welle in München © Sven Hoppe/dpa

Hallbergmoos -Surfen fast wie am Meer: Nahe dem Münchner Flughafen eröffnet an diesem Wochenende nach zweijähriger Bauzeit die O2 Surftown MUC mit künstlichen Wellen. Den Betreibern zufolge ist es der größte Park dieser Art in Europa und der Einzige in Deutschland. Insgesamt gibt es in dem 180 Meter langen Becken Platz für 60 Sportlerinnen und Sportler. Am Sonntag feiert der Park sein für alle Besucher zugängliches Eröffnungsfest. 

Surfshows und Olympioniken zur Eröffnung 

Die künstlich erzeugten Wellen, die bis zu zwei Meter hoch werden können, sollen nicht nur Anfängern beim Start in die neue Sportart helfen. Auch Profis sollen hier surfen können. Der Deutsche Wellenreiterverband (DWV) möchte nach Angaben von Ende Mai den Surfpark auch für offizielle Wettkämpfe und als Trainingsgelände nutzen.

Zur exklusiven Eröffnung mit Party und Surfshows am Samstag sind - gerade aus Tahiti zurück - die Profisurfer und Olympia-Teilnehmer Camilla Kemp und Tim Elter dabei, zudem ist Leon Glatzer angekündigt. Er hatte vor vier Jahren als erster deutscher Olympia-Teilnehmer im Surfen bei den Spielen in Tokio teilgenommen.

Profisurferin Camilla Kemp reitet die neue Welle.
Profisurferin Camilla Kemp reitet die neue Welle. © Sven Hoppe/dpa

Staatsminister Eisenreich von neuer Surf-Attraktion total begeistert

Auch der bayerische Staatsminister Georg Eisenreich ist bei der Eröffnung vor Ort und zeigt sich vom neuen Surferparadies im Norden von München hellauf begeistert; "Die Surftown MUC ist ein deutschlandweit einmaliges Leuchtturmprojekt, das wunderbar zu Bayern und München passt. Hier kommen Lebensgefühl, Innovation und Unternehmergeist zusammen. In Halbergmoos gibt es von nun an immer 'die perfekte Welle'“. Ich wünsche der Surfcommunity und allen künftigen Besucherinnen und Besuchern viel Freude an diesem spektakulären und spannenden Ort. München ist nicht nur die nördlichste Stadt Italiens – das Meer liegt jetzt auch direkt vor der Haustür. Der Großraum München hat eine Attraktion mehr. Ich gratuliere den Gründern ganz herzlich und wünsche viel Erfolg.“

Surfen am Fluss im Trend 

Die Sportler müssen nicht mehr unbedingt ans Meer, sondern ihr Eldorado ist teils sogar vor der Haustüre zu finden: Surfen auf Flusswellen heißt die Zauberformel. In mehreren Städten sind nach dem Vorbild der berühmten Eisbachwelle am Englischen Garten in München bereits künstliche Wellen an Flüssen entstanden, etwa in Augsburg, Nürnberg und Hannover. 

10.000 Quadratmeter Wasserfläche für die Surfer.
10.000 Quadratmeter Wasserfläche für die Surfer. © Sven Hoppe/dpa

Auch in den USA und Kanada sowie vielen anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Österreich, der Schweiz, Italien, England und Tschechien gibt es eigens zum Surfen konstruierte Flusswellen, die sich teils regulieren lassen oder über Notknöpfe zum Abschalten verfügen.

Allerdings sind diese Wellen stehend: Sie brechen sich nicht, sondern bleiben stabil an der Stelle. Profis könnten somit theoretisch unbegrenzt darauf reiten, während die Wellen im Meer und auch im neuen Surfpark durchrollen und sich irgendwann brechen. 

Der Gründer der Surftown bei München, Chris Boehm-Tettelbach, selbst passionierter Surfer, hat die Idee vor zehn Jahren entwickelt - und sprach von "perfekten Bedingungen auf Knopfdruck". Anfänger bekommen laut Internetseite die softe Welle, für Experten gebe es auch druckvolle und hohl brechende Wellen.

Chris Boehm-Tettelbach hat sich mit dem Surfpark einen Traum verwirklicht.
Chris Boehm-Tettelbach hat sich mit dem Surfpark einen Traum verwirklicht. © Sven Hoppe/dpa

Surfbetrieb auch im Winter 

Das Gelände des neuen Surfparks ist rund 20.000 Quadratmeter groß. Das Becken misst etwa 10.000 Quadratmeter. Alle zehn Sekunden können die Surferinnen und Surfer eine der künstlich erzeugten und fortlaufenden Wellen nehmen. Der Surfpark soll das ganze Jahr über geöffnet sein - das Becken bleibt unbeheizt. Auch am Eisbach in München ist im Winter traditionell Surfbetrieb. 

Photovoltaik-Anlagen sollen später einmal 80 Prozent des Strombedarfs zur Erzeugung der Wellen decken. Dafür soll noch ein Solarpark in der Nähe der Anlage fertiggestellt werden.

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