Steinwurf, Bohraufsatz, Küchenmesser: Bauarbeiterstreit in Martinsried löst großen Polizeieinsatz aus
Martinsried - Am Freitagnachmittag um halb fünf kam es auf dem Firmengelände eines Bauunternehmens in der Lena-Christ-Straße offenbar zu einer größeren Auseinandersetzung zwischen Angestellten einer Baustelle und ihrem Vorgesetzten, wie die Polizei am Sonntag meldet.
Eine Anwohnerin rief den Notruf, als sie den Tumult bemerkte. Offenbar waren zwei Metallbauer – 41 und 29 Jahre alt – wegen noch offener Geldforderungen auf ihren Geschäftsführer losgegangen.
Der 35-jährige Münchner war in Begleitung eines Poliers, einem 34-jährigen Münchner, auf dem Firmengelände unterwegs, als er von seinen beiden Angestellten gestellt wurde.
Ein Eisenrohr als Abwehrwaffe
Der 41-jährige Metallbauer schleuderte einen Stein in Richtung des Geschäftsführers. Der wiederum griff zu einem Eisenrohr. Sein Begleiter schnappte sich einen Bohrmaschinenaufsatz, um ihm zu helfen.
Ihr Kontrahent griff wiederum zum Küchenmesser – wobei diesem nun der 29-Jährige beisprang, indem er seinen Daumen vieldeutig quer über den eigenen Hals zog, wodurch er dem Vorgesetzten wohl mit einem Kehlschnitt drohen wollte.
Die Polizei rückte mit 20 Streifen an.
Nur ein Witz unter Kollegen?
Den Beamten gegenüber äußerte der 29-Jährige später, dass seine Geste nicht ernst gemeint und nur ein Scherz in Richtung der unbeteiligten Kollegen gewesen sei, die die Gruppe zwischenzeitlich umstellt hatten. Der 41-Jährige gab an, das Messer weggeworfen zu haben. Es wurde allerdings nirgendwo gefunden.
Verletzt wurde bei der Aktion niemand.
Beide Bauarbeiter wurden wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung angezeigt. Sie brachten eine Gegenanzeige gegen Polier und Geschäftsführer aus denselben Gründen vor. Die Polizei ermittelt weiter.