Starnberg: Päckchen-Dieb hortet über 600 Postsendungen daheim
Ein Zeitungszusteller soll Hunderte fremde Briefe, Päckchen und Zeitschriften an sich genommen und in seiner Wohnung gesammelt haben.
Pöcking - Die Polizei ermittelt gegen einen Zeitungszusteller (50) aus Pöcking, der Hunderte Briefe, Päckchen und Zeitschriften vor fremden Wohnungen eingesammelt und in seiner Wohnung gehortet haben soll.
Insgesamt hätten die Ermittler in der Wohnung des Mannes mehr als 600 entwendete Postsendungen gefunden, berichtete die Polizei in Starnberg. Bestimmt war die Post für Adressaten vorwiegend in den Gemeindebereichen von Pöcking, Starnberg und Tutzing.
Polizei: Geklaute Post in Wohnung gefunden
Der 50-Jährige gab bei einer ersten Befragung an, dass es sich um Gegenstände handeln würde, die der Postzusteller vermutlich vor den Wohnungen der Empfänger abgelehnt hatte, wenn diese nicht zu Hause waren. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Zeitungszusteller packte er die Gegenstände laut Polizei ein und nahm sie mit nach Hause, wo sich das "Sammelgut im Laufe der Zeit auftürmte".
Auffällig bei dem Fund war, dass viele Päckchen sogar ungeöffnet in der Wohnung des Mannes herumlagen. Diese Vorgehensweise habe der Pöckinger nach ersten Erkenntnissen bereits seit 2018 betrieben – es dürfte sich also nicht hauptsächlich um aktuelle Weihnachtspakete handeln.
Ein Zufall habe den mutmaßlichen Päckchendieb überführt, schildern die Beamte zu den Hintergründen. Ein 36-jähriger Pöckinger entdeckte am vergangenen Freitag in der Wohnung seines Vermieters zufällig ein Päckchen, auf das er schon länger gewartet hatte. Deswegen verständigte er die Starnberger Polizei, die danach die Wohnung durchsuchte.
Polizei kontaktiert rechtmäßige Empfänger
Nach eigenen Angaben hat die Starnberger Polizei nun eine Arbeitsgruppe gebildet, um die rund 630 Gegenstände zu erfassen, zu katalogisieren und den rechtmäßigen Empfängern zuzuordnen. Die Polizei verständigt alle rechtmäßigen Empfänger schriftlich.
Weil viele der Pakete noch nicht geöffnet waren und der Inhalt somit unklar ist, kann die Polizei keine konkrete Schadenshöhe nennen. Gegen den Tatverdächtigen werde nun wegen Unterschlagung von Postsendungen und wegen der Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses ermittelt.
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