Spatenstich für Tunnel in Starnberg: Was auf Autofahrer zukommt

Die Arbeiten für den B2-Tunnel in Starnberg beginnen. Was Bewohner und Autofahrer erwartet, wer dagegen ist - und wie der Bau abläuft.
Starnberg - Gestritten haben sie jahrzehntelang: Tunnel oder Umgehung für die B2? Bürgerinitiativen wurden gegründet, gekämpft, geklagt. Im März lehnte das Münchner Verwaltungsgericht ein Bürgerbegehren gegen den Tunnelbau ab. Der Stadtrat entschied im Februar 2017 pro Tunnel. Nun geht der Bau der etwa zwei Kilometer langen Röhre los. Er soll Starnberg vom Durchgangsverkehr entlasten - 2020 wird mit 40.000 Autos am Tag gerechnet, die durch die Stadt rollen.
Am Freitagnachmittag haben also Verkehrsministerin Ilse Aigner und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU) zum "feierlichen Spatenstich" geladen. Aigner: "Hier in Starnberg erreichen wir mit dem Tunnel einen echten Fortschritt in Sachen Mobilität."
Tunnel in Starnberg: Protest der Gegner
Ganz so feierlich ist die Stimmung nicht: Der Termin wurde von Protesten von Tunnelgegnern begleitet. Das Grußwort der Stadt etwa spricht Starnbergs zweiter Bürgermeister Klaus Rieskamp - denn Starnbergs Bürgermeisterin Eva John gilt als Tunnel-Gegnerin.
Dagegen ist auch Michael Ganslmeier. Über ihn und seine Familie hat die AZ im Februar 2017 berichtet, denn dort, wo der Durchstich zum Tunnel entstehen soll, steht das Haus der Familie. Der AZ sagt er am Freitag, die Situation sei weiterhin ungeklärt. Sein Anwalt und das Bauamt stehen in Verhandlungen. Der Durchstich sei ab April 2019 geplant.

Tunnel in Starnberg: Was kommt nun auf Autofahrer zu?
Das Staatliche Bauamt Weilheim informiert, die erste Bauphase für den Nordzulauf soll zwei Jahre dauern. Damit geht's am Montag los: Die Baustelle wird aufgebaut, eine vorübergehende Bushaltestelle am Landratsamt eingerichtet und Versorgungsleitungen umverlegt.
Das bedeutet, so das Bauamt, dass der Anschluss Perchastraße gesperrt und der Verkehr über die Uhdestraße umgeleitet wird. Am ersten Augustwochenende von Freitag, 3., bis Sonntag, 5. August, ebenso am darauf folgenden Wochenende, werde der Verkehr dann auf einem Fahrstreifen pro Richtung laufen. Percha- und Moosstraße werden gesperrt. Bis Dezember soll der Verkehr dann wieder auf insgesamt vier Spuren fließen, allerdings könnte es da ein bisserl enger werden.
Ab 2021 beginnt der Bau des eigentlichen Tunnels, der rund 200 Millionen kostet. Sechs Jahre soll das dauern.