Sieber-Insolvenz: Sind die Behörden schuld?

Im Streit um die Schließung der Großmetzgerei Sieber nach dem Fund gesundheitsgefährdender Bakterien in Wurstwaren rückt ein Schadenersatzprozess in Millionenhöhe immer näher. Dem "BR" liegen Dokumente vor, die Belegen sollen, dass Sieber durchaus weiter hätte verkaufen können.
az/dpa |
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Der Insolvenzverwalter von Sieber bereitet derzeit einen Millionenklage vor.
dpa Der Insolvenzverwalter von Sieber bereitet derzeit einen Millionenklage vor.

München - Er bereite derzeit eine Klage über zehn Millionen Euro vor, sagte Insolvenzverwalter Josef Hingerl am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Gläubigerversammlung wird am 12. November darüber abstimmen."

Für den Insolvenzverwalter ist klar: Nach dem Fund gesundheitsgefährdender Listerien in Wurstwaren hätten die zuständigen Behörden - darunter das bayerische Verbraucherschutzministerium - "überzogen gehandelt". Unter anderem seien bei Sieber in Geretsried (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) nach einem rechtswidrigen Bescheid rund 120 Tonnen völlig unbedenklicher Wurstwaren vernichtet worden. Insgesamt sei ein Schaden von zehn Millionen Euro entstanden.

Lesen Sie hier: Nach Listerien-Skandal: Sieber darf wieder Wurst produzieren

Der "BR" berichtet, dass ihm Dokumente vorlägen, die die Anschuldigungen des Insolvenzverwalters stützen. Im Kern gehe es um den Streitpunkt der "Nachpasteurisierung". Die Dokumente belegen angeblich, dass Sieber seit vielen Jahren Produkte herstellt, die nach dem Vakuumverpacken nachpasteurisiert werden. Diese Ware wäre dann in Bezug auf Listerien absolut unbedenklich gewesen und hätte verkauft werden können, womit die Insolvenz hätte vermieden werden können.

Der Streit um die Schließung der Großmetzgerei Sieber schwelt schon seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. September. Hingerl hatte damals verkündet, dass ein "Schadensausgleich" des bayerischen Verbraucherschutzministeriums in Höhe von einer Million Euro sowie eine Bürgschaft über zwei Millionen Euro die Firma mit 120 Mitarbeitern retten könnte. Eine Reaktion auf seine Forderung hat Hingerl laut eigener Aussage nicht bekommen. "Mein Vorschlag wurde abgeblockt, nun wird es wohl auf den Schadenersatzprozess rauslaufen."

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