Sauerlach: Fünfzehn Menschen fahren in kaputtem Ford Galaxy

Doch das ist nicht das einzige Problem. Der Van ist eine Schrottmühle und in dem Zustand verkehrsuntüchtig.
von  Ralph Hub
Aus diesem Ford Galaxy steigen die fünfzehn Insassen aus. Das Auto war mehr oder weniger schrottreif.
Aus diesem Ford Galaxy steigen die fünfzehn Insassen aus. Das Auto war mehr oder weniger schrottreif. © Polizei

München - Fürs Guinness-Buch der Rekorde reicht's zwar noch nicht ganz – dafür aber für den Münchner Polizeibericht.

Die "Chaote Cheerleaders" aus Mainz schafften es im Oktober 2013 in einen vergleichsweise winzigen Audi A3 sage und schreibe 25 Personen zu quetschen.

Die Rumänen, die am Montagnachmittag in Sauerlach, südlich von München, auf der Hauptstraße von der Polizei erwischt wurden, müssen also noch eine Menge trainieren: Sie waren nur 15. In dem altersschwachen, weinroten Ford Galaxy ging es trotzdem ziemlich eng zu.

Sieben Kinder – aber kein Platz für einen einzigen Kindersitz

Problem Nummer 1: "Acht Erwachsene und sieben Kinder saßen in dem Van", rechnet Polizeisprecher Christoph Büchele vor. Zugelassen ist das Auto laut Papieren allerdings lediglich für fünf Personen. Zudem hatte der Besitzer bei sieben Kindern kein einziges geeignetes Kindersicherungssystem im Auto. Die lieben Kleinen saßen bei den Erwachsenen einfach auf dem Schoß oder hinten im Kofferraum.

Problem Nummer 2: Während die legendären Rekordversuche zum Eintrag ins Guinness-Buch immer auf abgesperrtem Gelände erfolgen, waren die 15 Rumänen mitten im Ort auf einer Bundesstraße unterwegs. Doch damit nicht genug. Als die Beamten die Passagiere aussteigen ließen und den Wagen genauer unter die Lupe nahmen, kam noch viel mehr ans Licht.

Problem Nummer 3: Der Ford Galaxy ist eigentlich ein Fall für die Schrottpresse. So sind beispielsweise alle vier Reifen abgefahren. Die Batterie lag einfach im Motorraum herum und war nicht befestigt. Außerdem hat der Zahn der Zeit ganz ordentlich an der Familienkutsche genagt und einige große Löcher in den Unterboden gefressen. Alles zusammengerechnet reicht höchstens noch für eine Fahrt zum Schrottplatz.

Das machten die Polizisten dem Besitzer des Wagens auch klar. Der Ford wurde sichergestellt. Der Fahrer und seine Begleiter bekamen den gut gemeinten Rat, die Reise sicherheitshalber in der S-Bahn fortzusetzen. Zum Glück war es bis zum Bahnhof in Sauerlach zu Fuß nicht mehr weit. Mängelgutachten und Bußgeld kommen mit der Post.

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