S-Bahn-Surfer in Erding gefasst: Bundespolizei warnt "vor diesem lebensgefährlichen Unfug"

Erding - Mehrere junge Menschen sind in Altenerding an einer S-Bahn mitgesurft oder im Landkreis Kelheim auf Güterwaggons geklettert. Am Sonntagnachmittag seien zwei 17-Jährige und ein 21-Jähriger auf einer S-Bahn-Kupplung außen am Wagen mitgefahren und hätten sich an einem Scheibenwischer festgehalten, teilte die Polizei mit.
Jugendliche abgestiegen oder verunglückt? S-Bahnen fahren auf Sicht
Ein Reisender habe die aus Deutschland, Spanien und den Niederlanden stammenden Jugendlichen gegen 15.45 Uhr bei ihrem Tun beobachtet und die Beamten informiert.
Da nicht auszuschließen gewesen sei, dass die drei Jugendlichen unterwegs abgestiegen oder gar verunglückt waren, seien die S-Bahnen auf Sicht gefahren und es sei dadurch "zu geringen betrieblichen Verzögerungen" gekommen.
"Die Bundespolizei warnt vor diesem lebensgefährlichen Unfug"
Da der Triebfahrzeugführer davon nichts mitbekommen habe, habe er auch keine Schnellbremsung eingeleitet. Im Bahnhof wurden die Jugendlichen gestellt.
Die Bundespolizei leitete Ermittlungen wegen verbotswidrigen Verhaltens auf Bahngebiet ein, setzte die Erziehungsberechtigten in Kenntnis und führte zudem Gefährderansprachen durch. "Die Bundespolizei warnt vor diesem lebensgefährlichen Unfug", hieß es in der Mitteilung.
Polizei rät von Nachahmung ab
Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor den Gefahren durch Bahnstrom. Beim Klettern auf abgestellten Schienenfahrzeugen genüge für einen Stromüberschlag bereits die bloße Annäherung zu einer Bahnoberleitung, durch die 65 Mal mehr Strom fließe als in den Steckdosen zu Hause. Starke bis tödliche Verbrennungen seien dann die Folge.