Reptilienauffangstation in Neufahrn: Klimaneutrales Heim für Echse und Co.

Die Pläne für die neue Reptilienauffangstation in Neufahrn nehmen langsam Gestalt an.
von  AZ
Auch wenn Besitzer sterben, wie im Fall dieser Schildkröte, landen die Tiere oft in der Münchner Auffangstation.
Auch wenn Besitzer sterben, wie im Fall dieser Schildkröte, landen die Tiere oft in der Münchner Auffangstation. © Sven Hoppe/dpa

München - Über 1.500 gerettete und weitervermittelte Tiere pro Jahr - die Münchner Auffangstation für Reptilien in der Maxvorstadt ist die größte derartige Stelle für exotische Haustiere in Deutschland.

Münchner Reptilienauffangstation überfüllt: Umzug nach Neufahrn geplant

Muss irgendwo eine giftige Schlange oder eine zu groß gewordene Schildkröte untergebracht werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie hier in München landet. Dementsprechend platzen die Räumlichkeiten in der Kaulbachstraße seit Jahren aus allen Nähten, schon lange ist ein Umzug in einen Neubau nach Neufahrn geplant.

"Pünktlich zum Jahresbeginn können wir mit großer Freude erstmals anschaulich zeigen, was wir für unseren Baugrund in Neufahrn angedacht haben und wie die neue Auffangstation für Reptilien aussehen könnte", teilt die Auffangstation am Donnerstag mit. Zwar handle es sich nur um Arbeitsgrundlagen, dennoch zeige sich "langsam ein Gesicht".

Vorbereitende Arbeiten für die Reptilienauffangstation Neufahrn laufen

Das Münchner Architekturbüro J2M sowie Klimaplaner von Transsolar sind mit der Umsetzung betraut. Ob am Ende alle "Wünsche und Notwendigkeiten" verwirklicht werden können, "steht in den Sternen" heißt es. Zunächst müsse eine vertiefte Kostenrechnung erstellt werden, "anhand derer wir entscheiden müssen, ob Bereiche in die Zukunft werden verschoben müssen oder nicht."

Aktuell laufen noch diverse vorbereitende Arbeiten, die vom Freistaat gefördert werden. Gutachten müssen eingeholt, zudem Statik, Gas, Wasser Technik und Brandschutz geplant werden.

Voraussichtlich im Frühsommer werden die Planungen abgeschlossen sein, die dann der Regierung von Oberbayern vorgelegt werden. Die entscheidet dann, ob weitere Förderungen zum Bau genehmigt werden.

So viel soll der Neubau der Reptilienauffangstation in Neufahrn kosten

Ein Förderbescheid sei dementsprechend frühestens 2022/23 zu erwarten. Erst dann kann eine Baugenehmigung beantragt und in einem weiteren Schritt mit der Ausschreibung und dem Bau der Gewerke begonnen werden.

Sind die Pläne einmal final genehmigt, ist vorgesehen, dass der Freistaat den Bau fördert. Derzeit rechne man für Vorbereitungen und Neubau mit Kosten von rund zehn Millionen Euro.

Davon werde der Freistaat voraussichtlich bis zu 90 Prozent fördern, heißt es. Die ausstehenden mindestens zehn Prozent muss der Verein tragen. Man hoffe, dies "überwiegend mit Spendengeldern decken zu können."

Stolz ist man bei der Reptilienauffangstation auf die Pläne in Sachen Umwelt- und Klimaschutz: durch Photovoltaik, (Ab-)Wärmerecycling und eine Grundwasser-Wärmepumpe wird - so die Idee - ein Null-Energie-Gebäude mit neutralem CO2-Fußabdruck entstehen. Das soll freilich dem Klima nutzen, aber auch die laufenden Kosten niedrig halten.

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