Neustart von Forschungsreaktor in der zweiten Hälfte 2024

Der Garchinger Forschungsreaktor FRM II soll in der zweiten Hälfte nächsten Jahres wieder laufen. Der Neustart sei ab August 2024 geplant, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Dann sollen in Garching wieder Neutronen für Forschung, Medizin und Industrie zur Verfügung gestellt werden.
dpa |
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Der Forschungsreaktor München II (FRM II) steht auf dem Gelände der Technischen Universität München (TUM).
Der Forschungsreaktor München II (FRM II) steht auf dem Gelände der Technischen Universität München (TUM). © Peter Kneffel/dpa/Archivbild
Garching

Derzeit arbeite man darauf hin, einen neuen sogenannten Zentralkanal einzubauen. Dieses Rohr hält das Brennelement in Position und muss nach einer Tropfleckage ausgetauscht werden. Der Tausch sei ohnehin planmäßig erforderlich gewesen. Die französische Firma, die das Originalteil 1999 hergestellt hatte, sei beauftragt gewesen, das Ersatzteil zu fertigen, habe sich aber dazu nicht mehr in der Lage gesehen. Deshalb solle nun eine österreichische Firma diese Arbeiten ausführen und den Zentralkanal bis Ende des Jahres fertigstellen.

"Wir verfolgen diesen Plan mit Nachdruck", sagte der Technische Direktor des FRM II, Axel Pichlmaier. Demnach wird es nach Einbau und zahlreichen notwendigen Prüfungen im Reaktorbecken noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis der FRM II wieder anfahren kann.

Ein umstrittenes Thema ist der hoch angereicherte Brennstoff. Im November 2022 hatte die TUM als Betreiberin des FRM II bekannt gegeben, dass der Reaktor auch mit niedrig angereichertem Uran betrieben werden kann. Nun gehe es darum, dies in die Praxis umzusetzen, sagte die Sprecherin. Etwa müsse die Brennstofffertigung entwickelt werden. Der Antrag für die Genehmigung der Umrüstung solle dann 2025 gestellt werden. Bis tatsächlich umgerüstet werden könne, müsse man mit mehreren Jahren rechnen.

Die Umrüstung soll den Betrieb in weiterer Zukunft sichern. Wegen des zu 93 Prozent angereicherten Urans ist der FRM II seit Jahren in der Kritik. Atomgegner sprechen von waffenfähigem Material und klagten vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Betrieb. Die Betriebsgenehmigung von 2003 gab vor, baldmöglichst auf einen niedriger angereicherten Brennstoff umzurüsten. Der neue Brennstoff soll unter 20 Prozent angereichert sein.

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