Nach Sturmtief und Hochwasser: Wiederaufbau am Ammersee

Nachdem Hochwasser und Stürme im Dezember für Zerstörung gesorgt haben, bekommt der Ammersee neue Stege. Bürgerinnen und Bürger können noch bis Ende Juli dafür spenden.
Niclas Vaccalluzzo
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Aus zwei wird eins: Aus den beiden Stegen am Seewinkel wird künftig ein großer.
Aus zwei wird eins: Aus den beiden Stegen am Seewinkel wird künftig ein großer. © Gemeinde Herrsching

Herrsching am Ammersee - Zahlreiche Arbeiter sind im Einsatz und Kräne bringen massive Holzpfähle in Position. Der Sommer ist zurück und pünktlich errichtet die Gemeinde Herrsching neue Stege am Ammersee. Die alten sind durch das Sturmtief "Zoltan" und ein starkes Hochwasser im Dezember zerstört worden. Nach mehr als einem halben Jahr läuft der Wiederaufbau auf Hochtouren.

Sturmtief verursacht Schäden in Höhe von einer Million Euro

Die Schäden in Höhe von rund einer Million Euro rissen ein tiefes Loch in die Finanzen der Gemeinde. Allein die Kosten für den Neubau der Badestege am Sportplatz und am Seewinkel belaufen sich auf insgesamt knapp 200.000 Euro, sagt der Bürgermeister von Herrsching, Christian Schiller, der AZ. Für die sehe der hiesige Haushalt eigentlich nur 65.000 Euro Instandhaltungskosten pro Jahr vor.

Rückblick: einer der zerstörten Stege nach dem Sturm im Dezember.
Rückblick: einer der zerstörten Stege nach dem Sturm im Dezember. © Gemeinde Herrsching

Damit die Herrschinger die Stege schnellstmöglich wieder bekommen, kam Schiller die Idee eines Spendenaufrufs – ein Erfolg. "Ich bin echt überwältigt über die Bereitschaft zu spenden", sagt Schiller. In einer Mitteilung hat die Gemeinde in dieser Woche bekannt gegeben, rund 90.000 Euro von 176 Spendern eingenommen zu haben.

Die Bauarbeiten an den neuen Stegen in Herrsching sind fast abgeschlossen.
Die Bauarbeiten an den neuen Stegen in Herrsching sind fast abgeschlossen. © Gemeinde Herrsching

Mann spendet 40.000 Euro zu Ehren seiner verstorbenen Mutter

Wer die Hälfte eines Steges bezahlt, bekommt laut Schiller sogar das entsprechende Namensrecht. "Vor eineinhalb Wochen kam ein Mann auf uns zu, dessen Mutter in Herrsching gewohnt hat." Der Frau habe es in Herrsching so gut gefallen, dass der Sohn 40.000 Euro gespendet hat.

Der Steg am Sportplatz werde – wenn es der Gemeinderat genehmigt – fortan den Namen der verstorbenen Mama tragen. Wie der lautet, verrät Schiller noch nicht.

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Seeschifffahrt läuft nach Einschränkungen wieder

Das Hochwasser der vergangenen Wochen hätte den Wiederaufbau um einen Monat verzögert, sagt Schiller. Auch die Seeschifffahrt war betroffen. Die wurde auf dem Ammersee zeitweise eingestellt. Seit dem 20. Juni laufe der Regelbetrieb wieder, sagt eine Mitarbeiterin auf Anfrage der AZ. Am Starnberger See würden einige Stopps nach wie vor nicht angesteuert.

Die neuen Stege, die zeitnah fertig werden, seien 50 Zentimeter höher gesetzt und damit besser geschützt, sagt Schiller. Die Spendenaktion läuft noch bis 31. Juli. Die Namen aller Gönner werden auf einer Tafel verewigt.

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2 Kommentare
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  • leafina am 07.07.2024 11:03 Uhr / Bewertung:

    Können solche Stege nicht gegen Unwetterschäden versichert werden?

  • Melone24 am 07.07.2024 00:11 Uhr / Bewertung:

    Die Steuereinnahmen sind so hoch, wie sie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik gewesen sind. Und wer gendergerechte Toiletten in Nepal finanzieren kann, sollte auch genügend Geld für einen einheimischen Steg übrig haben. Nachdem die Dinger jetzt neu sind, benötigen sie die nächsten Jahre mit Sicherheit nicht mehr 65 000 € jährlich zum Unterhalt. All dies finanziert die Stege ganz von alleine - ohne Spenden.

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