Münchner kollidiert mit Motorboot: Leiche im Starnberger See gefunden

Berg - Der seit Sonntag im Starnberger See vermisste Münchner (32) wurde am Mittwochnachmittag tot aufgefunden – das teilte die Polizei kurz nach dem Fund mit. Der leblose Körper wurde in etwa 25 Metern Wassertiefe geortet und anschließend durch Taucher einer Spezialfirma in Zusammenarbeit mit der Wasserwacht geborgen.
"Bei der aufgefunden Person handelt es sich zweifelsfrei um den 32-jährigen Vermissten", schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Zur Klärung der Todesursache hat die Staatsanwaltschaft München II eine Obduktion der Leiche angeordnet. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck dauern an.

Der 32-jährige Schwimmer aus München habe sich laut Polizei am Sonntagnachmittag von einem Schlauchboot aus alleine ins Wasser begeben. Anschließend kollidierte er dort mit einem Motorboot. Seine Begleiter hätten den Zusammenstoß, der sich rund 300 Meter vom Ufer bei Berg entfernt ereignete, vom Schlauchboot aus beobachtet: Nach dem Zusammenstoß sei er sofort untergegangen.
Strömung erschwerte die Suche nach dem Vermissten
Bei der anschließenden mehrstündigen Suche wurden Boote, Taucher, ein Hubschrauber, Spürhunde sowie eine Unterwasserdrohne eingesetzt. Doch der Mann konnte nicht gefunden werden. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit musste die Suche am Sonntag schließlich gegen 21.30 Uhr abgebrochen werden. Auch am Montag und Dienstag suchten die Einsatzkräfte nach dem Mann, unter anderem auch mit einem Spezialboot.
Wind, Wellen und Strömung erschwerten die Suche. Letztere würden dazu führen, "dass Untergegangene gar nicht senkrecht nach unten sinken, sondern unter Umständen viele Meter weit weggetrieben werden", wie ein Sprecher der Kreiswasserwacht Starnberg während der Suche mitteilte. "Dadurch lässt sich der abzusuchende Bereich nur sehr schwer abschließend festlegen."
Motorboot sichergestellt und untersucht
Das Motorboot wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft München II bereits sichergestellt, nun soll es ein unfallanalytisches Gutachten geben. Nach Angaben der Wasserwacht stoppte der Fahrer des Motorboots sofort und beteiligte sich an der Suche nach dem Vermissten. Dem Polizeipräsidium lagen zunächst aber keine weiteren Informationen über den Unfallhergang und etwaige Aussagen des Bootsführers vor.
"Es wird jetzt das Verhalten des Bootsführers geprüft, wir haben aber keine konkreten Anhaltspunkte für Fehlverhalten wie Alkohol oder ähnliches", sagte die Polizeisprecherin. Der 64-Jährige habe am Unfalltag derart unter Schock gestanden, dass zunächst keine Vernehmung möglich gewesen sei. Kriseninterventionsteams des Bayerischen Roten Kreuzes aus Starnberg und München sowie der Johanniter Unfallhilfe betreuten die Angehörigen des Vermissten sowie die Besatzung des Motorbootes.