Münchner Umland: Dachau wächst am schnellsten

München - Das Umland zieht die Zuzugs-Bremse!, so lautete eine Überschrift der AZ im Dezember. Eine große Umfrage unter Bürgermeistern aus der Region hatte ergeben, dass die Bürgermeister in den nächsten Jahren viel weniger bauen wollen als zuletzt – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Gemeinden handelt, die sehr stark oder fast überhaupt nicht gewachsen sind.
Nun liegen neue Zahlen des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) vor, die zeigen, wo das Wachstum zuletzt besonders stark war – und, wie es voraussichtlich weiter geht.
Die gute Nachricht für die zuzugsgeplagten Münchner: Teile des Umlands werden wohl auch in den nächsten Jahren viele neue Bewohner aufnehmen.

Münchner Umland wächst weiter
Auf Platz eins steht der Landkreis Dachau, unmittelbar angrenzend an die Stadt München. Seit 2007 ist dort die Bevölkerungszahl um 12,1 Prozent gewachsen – bis 2037 wird ein weiteres Wachstum um 13,2 Prozent erwartet: die jeweiligen Höchstwerte in der Region.
Stark wächst auch der Landkreis Ebersberg (zuletzt 11,4 Prozent, Prognose 13 Prozent) – und auch immer noch die Landeshauptstadt selbst. In München stieg die Zahl der Bewohner seit 2007 um elf Prozent an, bis 2037 wird ein weiteres Wachstum um 11,6 Prozent erwartet, das würde weitere 169.000 Einwohner ausmachen.
Doch es gibt auch Landkreise, die weniger stark wachsen. Zum Beispiel wird in Starnberg "nur" eine Zunahme von sechs Prozent erwartet, in Landsberg am Lech von 7,1 Prozent.
München: Wachsende Bevölkerung, zu wenig Wohnraum
Insgesamt wird viel zu wenig gebaut, beklagt der PV. "Die Wohnungen in der Stadt und der Region München reichen nicht aus, um die wachsende Bevölkerung langfristig mit Wohnraum zu versorgen", heißt es in der Studie. Was das Problem verstärkt: In der ganzen Region nehmen die Menschen immer mehr Wohnraum für sich in Anspruch – wenn auch mit erheblichen Unterschieden.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs ist in der gesamten Region München stark gewachsen. Der PV meldet einen Anstieg um 316.673 solcher Jobs von 2007 bis 2017, die niedrigste Arbeitslosenquote hat übrigens der Kreis Erding mit 1,8 Prozent (Stadt München: 4,2).
Mit den vielen neuen Arbeitsplätzen ist auch das Bruttoinlandsprodukt der Region stark angestiegen. Seit 2006 wuchs es in der Region um fast 38 Prozent auf nun 180,97 Milliarden Euro. In der Region München wird damit laut PV fast ein Drittel des bayerischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet.
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