München-Oberschleißheim: Falsche Verkehrskontrolle - Uhrenhändler ausgeraubt

Unbekannte haben einen italienischen Uhrenhändler mit einer dreisten Masche ausgeraubt. Die Täter gaben vor, eine Zivilstreife der Polizei zu sein – so konnten sie den 54-Jährigen zum Anhalten bewegen.
Ralph Hub |
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Wegen des Blaulichts ging der Mann davon aus, dass es sich bei dem Wagen um eine Zivilstreife handeln würde. (Symbolbild)
dpa Wegen des Blaulichts ging der Mann davon aus, dass es sich bei dem Wagen um eine Zivilstreife handeln würde. (Symbolbild)

Oberschleißheim - Der Überfall auf einen 54-jährigen Uhrenliebhaber aus der Nähe von Mailand klingt, als habe ihn sich ein fantasiebegabter italienischer Krimi-Autor ausgedacht: ein Raub durch falsche Polizisten auf offener Straße.

Acht Mal im Jahr treffen sich Uhrenliebhaber aus halb Europa im Hotel Infinity Ballhausforum in Unterschleißheim. Zur "Euro Watch Fair" treffen sich professionelle Händler aber auch Sammler mit einer Leidenschaft für historische Uhren, teure Designer-Chronometer und Luxus-Uhren.

Kurz nach 12 Uhr machte sich einer der Aussteller aus der Nähe von Mailand auf die Heimreise. Er setzte sich in seinen Wagen und nahm die Dachauer Straße. Als er über die B 471 in Richtung Autobahnanschlussstelle Dachau/Oberschleißheim fuhr, erzählt der Uhrenhändler, folgte ihm ein schwarzes Auto, vermutlich ein BMW der 3er-Reihe.

Die Räuber hatten ein Blaulicht auf dem Dach

Der Wagen fuhr mit einem aufgesetzten Blaulicht, ähnlich wie bei Fahrzeugen von Zivilfahndern der Polizei.

Der BMW überholte und signalisierte dem Fahrer, dass er rechts ranfahren und anhalten solle. Aus dem vermeintlichen Polizeiauto stiegen zwei Männer. Einer hatte eine schwarze Pistole in der Hand, mit der er den Uhrenhändler ins Visier nahm. Sie zwangen den 54-Jährigen, auszusteigen. Er habe einen seiner Koffer öffnen müssen und den Tätern drei Uhren übergeben, gab der Italiener später bei der Polizei zu Protokoll.

Die falschen Polizisten nahmen dem 54-Jährigen auch noch seine Armbanduhr ab. Anschließend zwangen sie ihn, sich auf den Beifahrersitz zu setzen. Dort fesselten sie ihn mit Handschellen an einen Haltegriff in der Nähe des Handschuhfachs. "Anschließend verschwanden die beiden Männer samt Beute in ihrem Wagen", sagt Polizeisprecher Florian Hirschauer.

Das Opfer ließen sie am Straßenrand zurück. Der 54-Jährige konnte einige Passanten auf sich aufmerksam machen, die wiederum verständigten die Polizei. Eine sofort eingeleitete Großfahndung nach den Tätern verlief erfolglos. Die Uhren haben einen Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro. Nach Angaben des Uhrenhändlers sind die Männer etwa 1.75 Meter groß, kräftig und vermutlich Südosteuropäer. Sie haben kurze, schwarze Haare. Beide trugen T-Shirts, einer dazu Jeans.

Der Mann mit den Handschellen habe Latex-Handschuhe getragen, gab das Opfer an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.


Täterbeschreibung:

  • Täter 1: Männlich, ca. 30-35 Jahre alt, ca. 170 cm groß, kräftige Statur, südosteuropäische Erscheinung, dunkler Hauttyp, sprach Deutsch, kurze, schwarze Haare, dunkle Augen, rasiert; Bekleidung: Jeans, dunkles T-Shirt, Latex-Handschuhe; führte eine Handfessel mit
  • Täter 2: Männlich, ca. 35-40 Jahre alt, ca. 175 cm groß, kräftige Statur, südosteuropäische Erscheinung, dunkler Hauttyp, sprach Deutsch, kurze, schwarze Haare, dunkle Augen, rasiert; er trug ein T-Shirt und hatte eine schwarze Pistole bei sich

Täterfahrzeug: Beim Täterfahrzeug handelt es sich vermutlich um einen schwarzen BMW (3er), dieser hatte auch ein Blaulicht auf dem Dach

Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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